Tour de France
- Dietrich

- 12. Juli 2019
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Juni 2023
Im August 2019 steht wieder eine Motorradreise von Robert und mir auf dem Programm.
Diesmal planen wir die französischen und am Ende auch die Italienischen und Schweizer Alpen zu bereisen, mit einer ganzen Reihe von namhaften Pässen.
Die Planung steht weitestgehend. Nun muss dann nur das Wetter mitspielen.
Drückt alle Daumen!
Habe gestern ein Motorradtraining zur Vorbereitung absolviert, hat Spaß gemacht und ich fühle mich gut vorbereitet...
07.08.2019
Langsam wird es ernst, die Spannung steigt in gleichemTempo. Ist alles gut geplant?
Vorallem: Spielt das Wetter mit?
09.08.2019
In zwei Tagen geht es für mich los mit der Etappe 0 von Berlin nach Höchstadt.
Die Freude ist groß, aber gepaart mit großem Respekt vor der anspruchsvollen Tour.
11.08.2019
Höchstadt an der Aisch
So, Etappe 0 habe ich hinter mich gebracht, wie erwartet selten ein Vergnügen.
Viele Baustellen mit teilweise kilometerlangen Staus.
Gut dass ich mit dem Bike auf der Standspur daran vorbeifahren konnte, natürlich immer mit dem Blick auf die Polizei👮♀️.
Das hat bestimmt zwei Stunden gespart.
Marina und Robert haben uns einen sehr schönen Abend bereitet, mit wunderbar Gegrilltem und lecker Trinken.
Morgen steht dann Etappe 1 an, die Wetterprognose ist nicht günstig, aber wir sind ja nicht aus Zucker.
12.08.2019
Etappe 1, Höchstadt an der Aisch nach Waldshut- Tiengen

Nach guten Frühstück im Hause Seier starteten wir gegen 11:00 Uhr auf die erste Etappe.
Über Land Richtung Rothenburg o. d. Tauber, dann A7 bis Ulm, dann wieder auf kleineren Straßen (Sigmaringen, Tuttlingen) nach Waldshut-Tiengen zum Hotel Bercher.
Das Wetter war besser als befürchtet, nur für kurze Zeit nieselte es, die Temperatur mit ca. 15 Grad doch recht frisch.
Da ich gerne den Rheinfall in Schaffhausen nach ca. 55 Jahren wiedersehen wollte, stiegen wir nach dem Einchecken noch einmal aufs 🏍.
Ist für europäische Verhältnisse ein imposanter Wasserfall.

Wie sagt der Chinese: „Vely nice!“
13.09.2019
Etappe 2, Waldshut-Tiengen nach Mont-Saxonnex

What a day!
Alles begann ganz ruhig mit einem guten Frühstück im Hotel. Robert kaufte sich ein paar Schuhe, da zu Hause vergessen. Das kannte ich schon von der Katastrophentour von vor zwei Jahren. Hoffentlich kein schlechtes Omen.
Dann starteten wir wie geplant Richtung Basel, um dann Richtung Bern abzubiegen. „Fahrn, fahrn, fahrn, auf der Autobahn„, Rast in Gruyere (Bild),

über Fribourg zum Genfer See. Toller Blick über den See bei der Annäherung.
Dann weiter an Montreux vorbei auf die Südseite des See Lehmann (für die, die es nicht bemerken, das soll ein kleiner Joke sein🤪).
Bevor wir in die Berge abbogen, besuchten wir den hübschen Ort Yvoire, ein mittelalterliches Dorf auf einer Halbinsel im See.

Sehr nett, sehr warm und sehr touristisch.
Wieder zurück am 🏍, die Überraschung: Didis Bike hat hinten einen “Platten“.
Die Freude war nicht allzu groß.
Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass es nun galt, das Notwendige zu tun. Wir behielten beide die Ruhe und fanden bald eine Bikewerkstatt, die den Nagel entfernte und den Schaden behob.
Wir waren dann froh, die Etappe, nicht wie geplant, aber überhaupt beenden zu können.
Sehr gutes Abendessen auf der Hotelterrasse in Mont-Saxonnex in den Bergen, nach einer letztendlich kurvenreichen Anfahrt.

Was immer es als Hauptgang war, es schmeckte vorzüglich.

Ente gut, alles gut.
Hoffentlich hat der Reifen morgen früh noch Luft.
Es steht eine spannende Etappe an.
14.08.2019
Etappe 3, Mont-Saxonnex nach Alpe d‘Huez

Quelle journée, au meilleur sens
Um es vorwegzunehmen, ein grandioser Tag.
Ich werde ihn noch im Detail beschreiben. Der Höhepunkt war der Galibier, bekannt von der Tour de France.
Diese Regionen von Frankreich 🇫🇷 sind einfach wunderschön, irgendwie anders als die österreichischen und Italienischen Alpen, ein ganz anderer Charakter.

Das Hotel in Bourg d‘Oisans hat dafür eher den einfachen französischen Charme.

15.08.2019
Bourg d’Oisans über Alpe d‘Huez nach Rimplas
Es fällt schwer, der Begeisterung noch einmal “eins drauf zu setzen“!
So einen Traumtag wie heute erlebt das Bikerherz nicht häufig im Leben, wenn überhaupt.
Ich bitte meinen Überschwang zu entschuldigen, aber wenn alles passt?
Anspruchsvolle Pisten, Fahrspass und Rahmenbedingungen (Partner, Wetter, ...)!
Der einfachen Übernachtung folgte ein einfaches Frühstück.
Und gleich nahmen wir den von der Tour bekannten Aufstieg nach Alpe d‘Huez in Angriff.
Weniger spektakulär als erwartet; aber gut, wir waren motorisiert.
Toll dann aber die Fahrt über den Höhenzug und der langsame Abstieg, bis wir wieder auf der Straße waren, die uns weiter gen Süden bringen sollte.
Um nicht eine Strecke der Route des Grandes Alpes (RdGA) hin und zurück zu fahren, wählten wir eine andere Route über Embrun (siehe Karte), aber auch reizvoll, entlang des Lac de Serre-Poncon durch das hübsche Ubayetal bis Barcelonette.
Von da aus wieder auf der RdGA über den Col de la Cayolle (2326 m).


Der nächste Pass wäre der Col de Valberg gewesen, aber Robert dachte, das wäre doch zu einfach und wählte eine kleine anspruchsvolle Umfahrung.
So verblieben bis zu unserem Zielort Rimplas, dem südlichsten Punkt unserer Reise, der Col de St. Anne und der Col de Couillole. Aber auch die Anfahrt zu unserem schönen Hotel in Rimplas gestaltete sich reizvoll.
Hier der Ausblick aus meinem Hotelzimmer.

Und hier der Tourplan:

Guts Nächtle für heute!
16.08.2019
Rimplas nach Seez

Heute eine lange Etappe, fast 360 km, und das über zwei hohe Pässe. Vom südlichsten Punkt unserer Reise Richtung Norden über den Col de Raspaillon (2512 m) zum Höhepunkt wortwörtlich unserer Reise, dem Col de la Bonette (über 2800 m und damit der höchste Pass Europas).

Weiter durch wunderschöne Landschaften zum Col de Vars (2108 m) über Guillestre und weitere Cols (d‘Izoard, Montgenevre, Mont-Cenis, de la Madeleine und Col de l‘Iseran (2764 m)).


Über Val d‘Isere dann zu unserem Hotel für die Nacht in der Nähe von Seez.
Gut gespeist und getrunken, den Blog geschrieben und nun geht es in die Heia!
Gute Nacht
17.08.2019
Seez (Frankreich) über Aosta (Italien) nach Landquart (Schweiz)
Lange Etappe heute, insgesamt 403 km, dabei einige Pässe. Letztendlich wegen der guten Straßen in der Schweiz aber in neun Stunden zu schaffen.
Zunächst über den kleinen St. Bernhard (2300 m), später über den grossen St. Bernhard (2420 m).

St. Bernhard (das sollen Bernhardiner sein)
Nach längerer Fährt durch die Schweiz dann der Furkapass, ebenfalls mit 2420 m, landschaftlich sehr, sehr schön (Bilder unten).
Weiter über Andermatt und Chur nach Landquart, wo wir übernachten.
18.08.2019
Heute gibt es wenig zu berichten, außer das wir bei gutem Wetter teils über Autobahn, teils über Landstraßen aus der Schweiz über Österreich (Bregenz) nach Deutschland (Lindau) bis dann nach Höchstadt gefahren sind. Kaffee und Kuchen von Marina und dann den Abend im netten Biergarten.
Morgen geht es dann für mich nach Berlin.
Hier die Route wie ursprünglich geplant:

Gute Nacht und auf hoffentlich ein Wiedersehen in Berlin!
Euer Dietrich
Post scriptum:
Robert und ich haben einige Strecken mit unseren Kameras am Motorrad gefilmt.
Für uns ist das sehr schön, weil wir so entspannt im Nachhinein auch die Landschaften genießen können, die wir durchquert haben.
Bei Interesse stelle ich Teile davon auch in der Cloud zur Verfügung, falls jemand interessiert daran ist, wie sich eine solche Tour aus Sicht der Fahrer darstellt.
Wieder zu Hause 🏠
20.09.2019
Seit gestern Nachmittag wieder gut zu Hause angekommen. Noch sind die vielen Eindrücke zu verdauen und die Foto- und Videodokumente zu bearbeiten.
Es war eine großartige Reise - einmal im Leben -, aber es ist schön wieder daheim zu sein!






















Das Schönste am Motorrad fahren: Wenn Du rechts am Griff drehst, wird die Landschaft schneller. Allzeit "Gute Fahrt" und eine wundervolle Tour! Gruß Uwe