Ab in die Sonne - hoffentlich: Gran Canaria im Januar 2024
- Dietrich

- 10. Jan. 2024
- 18 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Sept. 2024
Hinweis in eigener Sache: Wie ich bemerkt habe, erhöht sich die Ladezeit mit wachsendem Inhalt der Seite. Ich kann das im Augenblick nicht ändern, bin aber im Gespräch mit dem Provider.

Wir haben die Kälte und Dunkelheit satt!!!!
Deswegen setzen wir die letztjährige Tradition der Inselreisen fort. Wir wollen ab 12.01.24 den Versuch wagen, auf Gran Canaria etwas Wärme und Licht genießen zu können.
Das Ziel ist uns schon aus einem Urlaub, dass muss 2011 gewesen sein, bekannt.
Das Salobre Hotel und Golfresort.
Es liegt im Süden der Insel, etwas westlich von Maspalomas in den Bergen.
Wir werden unsere Golfsachen mitnehmen, da Salobre zwei Golfplätze hat und es wohl noch weitere schöne Golfplätze auf Gran Canaria gibt. Schau mer mal!
Losgehen soll es am Freitag, den 12.01.24.
Ach, wie schön war der Flughafen Tegel. Wir sollen vom BER um 07:10 Uhr starten. Ihr wisst, was das heißt.
12.01.24
Um 02:45 Uhr klingelt der Wecker, bzw. der Wecker des IPad.
Karin schlummert noch selig, sie hat ihren Wecker auf 03:45 Uhr gestellt. Das wäre knapp geworden. Die letzten Handgriffe und ein kleiner Kaffee dauern dann doch wieder ein Stündchen, so ist es 03:45 Uhr, bis wir uns in Richtung BER auf den Weg machen. Die Fahrt problemlos um diese Uhrzeit, in 40 min sind wir im gebuchten Parkhaus. Der Weg zum Terminal ist nicht weit, etwa 200 m, Aber sobald wir das Parkhaus verlassen, spiegelglatt, aber kaum zu erkennen.
So rutsche ich aus und falle auf die Seite.

Hüfte und Ellbogen sind geprellt und schmerzen, aber Gottseidank kein weiterer Schaden. Das hätte auch noch gefehlt.
Hüfte nach einigen Tagen.
Checkin, Abgabe des Golfgepäcks (Großgepäck) und Sicherheitskontrolle klappen fast reibungslos, nur die Drohne, die ich in meinem Rucksack habe, stößt beim Personal auf Interesse. So werde ich von der Bundespolizei befragt und meine Personalien aufgenommen und darf dann meines Weges ziehen.
Das Flugzeug (Eurowings) startet dann pünktlich und so ist der erste Teil "weg" beendet und es beginnt der zweite Teil "hin" zu unserem Urlaubsziel.
Jetzt gilt es nur, die knapp fünf Stunden im Flugzeug "abzusitzen".
Wir haben mehr Fußraum gebucht, ist tatsächlich bequemer, hat nur den Nachteil, dass wir am Notausgang unser Handgepäck nicht bei uns haben können.
Die Flugzeit von ca. fünf Stunden ist gut zu ertragen, kurz nach 12:00 Uhr Landung in Las Palmas. Beim Ausstieg umfängt uns schon die warme Luft, kein Berliner Winter, mit Glatteis, mehr. Gepäck zügig in Empfang genommen, Auto abgeholt, eingeladen und los Richtung Süden, am wunderschönen (😉) Maspalomas vorbei in die Berge zum Salobre Golfresort, wo wir vor 13 Jahren bereits einmal einige Tage verbracht haben (https://de.salobrehotel.com/).
Es ist ein großes Hotel, ungewöhnlich an den Hang gebaut, mit interessanter Architektur, außen und innen, zwischen den Häusern Felsen und üppige kanarische Vegetation. Deswegen wirkt es nie groß. Wir haben ein schönes Zimmer, fast ganz oben (10. Etage) mit schönem Blick auf den Golfplatz und die Berge. Und wenn wir aus der Tür treten, die Gänge des Hotels sind zumindest hier oben offen, den Blick über eine karge Landschaft zum Meer.

Von unser Terrasse: Blick Richtung Maspalomas am Meer mit Golf Old Course
Es herrscht eine schöne, ruhige Atmosphäre. Der Speisebereich - für uns Halbpension - ist jetzt sehr großzügig gestaltet mit verschiedenen Bereichen, drinnen und draußen, Essen gibt es als reichhaltiges Buffet, sehr breites Angebot, immer auch frisch zubereitet. Sehr aufmerksames und freundliches Personal.

Blick über das Hotel Richtung Golf New Course
Von unserem Zimmer nur eine Treppe höher erreichen wir einen Poolbereich - es gibt im Hotel mehrere Pools auf unterschiedlichen Etagen -, der sich mit entsprechenden Ruhezonen über die gesamte Bergkuppe erstreckt, mit Rundumblick, schönem Infinitypool. Natürlich gibt es hier den gewohnten Barbereich, die Sunsetbar. Auch hier wunderbar entspannte Atmosphäre (Zutritt nur über 16 Jahre 😎).

Salobre Old Course
13.01.24
Heute verbringen wir einen entspannten Tag, genießen das gute Frühstück, lesen, hören Hörbuch, erkunden das Hotel, wir kennen noch nicht alle Bereiche, baden im Infinitypool, relaxen. Das Klima ist einfach angenehm, Temparatur bis 24 Grad, heute leichte Schleierbewölkung, kein Wind.
Wir lassen es uns einfach gutgehen!
14.01.24
Heute der große Tag mit der ersten Golfrunde dieses Jahres. Teetime 12:40 Uhr.
Morgens trödeln wir wieder etwas zu lange, dass es mit dem Frühstück bis 10:30 schon knapp wird. Aber für "einen Gang" reicht es gerade noch. Es bleibt auch noch Zeit für ein mentales Training zur Vorbereitung auf die große Herausforderung.
Um 11:40 Uhr packen wir unseren Bag bzw. den Verpflegungsrucksack und begeben uns zur Golfreception. Dort legen wir unseren Voucher vor, durch unser Reisebüro gebucht, und bezahlen das Golfcart. Dieses steht dann direkt vor der Tür bereit, schon mit den Bags beladen. Wir haben jeder nur ein kleines Bag mit halbem Schlägersatz dabei, um im Flugzeug nur ein Golfgepäck mitzunehmen zu müssen, und darin passen eben die beiden kleinen Bags.
Mit dem Cart dann die Straße weiter bergauf, am Startplatz vorbei weiter zur Driving Range. Dort schlagen wir beide ein paar Bälle zur Vorbereitung, auch um die neu in der letzten Woche vermittelten Korrekturen durch unseren Trainer auszuprobieren.
Dermaßen eingestimmt begeben wir uns dann zum Startpunkt zur Bahn 1. Dort warten wir, bis uns der Starter die Startfreigabe erteilt.
Wie sich dann zeigt, spielen wir die Runde mit einem sehr netten Paar aus der Schweiz. Sie spielen sehr routiniert und wir müssen uns ranhalten, was uns dann letztendlich ganz gut gelingt. Der Platz ist schon herausfordernd, insbesondere die Abschläge der Herren erfordern oft eine gute Schlaglänge, um das Fairway zu erreichen. Das haben wir in Berlin nicht. Wäre man zu kurz, wären viele Bälle verloren, da Suchen häufig mit Verletzungsgefahr verbunden ist - wie ich mich noch gut erinnern kann, als ich ausrutschte und mit der rechten Hand in einem Kaktus landete und meine Hand mit Stacheln gespickt war.
Deswegen haben wir extra viele Bälle von zu Hause mitgenommen.
Aber bei dieser Runde war die Verlustrate bei beiden nicht so groß wie befürchtet.
Karin hatte insbesondere Befürchtungen betreffs der Bahn 11. Diese können wir sehr gut von unserer Terrasse beobachten. Männer aber auch Frauen müssen hier eine Schlucht überwinden, wofür schon eine gewisse Schlaglänge erforderlich ist.

Bahn 11: Herrenabschlag (gelb), Damenabschlag (rot), das Grün ganz links hinter dem Bunker.
Von unserem Zimmer sieht das beeindruckend aus und wir können beobachten, dass viele SpielerInnen sich nach ihrem Abschlag auf die Ballsuche machen.
Nun stehen wir selbst am Abschlag und schauen mit Respekt auf die Bahn. Es ist wie gesagt diese Schlucht zu überwinden, das Grün liegt aber ca. 50 m tiefer als der Abschlag. Uns beiden gelingen gute Abschläge bis zum hinteren Grünrand!

Bei Karin fallen wohl etliche Steine vom Herzen, danach spielt sie wie befreit auf.
Trotz des Carts lassen Kraft und/oder Konzentration und damit Koordination bei den letzten Bahnen nach, die Fehlerquote erhöht sich. So schleppen wir uns ins Ziel.
Wir bedanken uns beim Schweizer Paar für die nette Runde und düsen zurück zum Hotel. Leider gibt es jetzt kein Loch 19. Die Golfer wissen, dass damit das Restaurant bzw. die Bar gemeint ist.
15.01.24
Heute ein golffreier Tag. Entspannteres Frühstück durch rechtzeitigeres Erscheinen.
Von den Anstrengungen des Frühstücks erholen wir uns bei einem Päuschen auf dem Zimmer. Es ist heute bedeckt, dennoch bis 25 Grad.
Meine Kopfhörer für meine Hörbücher sind leider nicht mehr voll funktionsfähig, was nervt. Eigentlich hatte ich mir vor der Reise noch andere bestellt, doch die wurden bereits defekt geliefert.
So haben wir Karins AirPods mitgenommen, doch leider sind hier die Ohrstücke für mich viel zu klein, so dass sie ständig herausrutschen. Also habe ich im Internet recherchiert, wo man hier auf Gran Canaria passenden Ersatz finden kann. So holen wir unseren Mietwagen, einen VW Taigo, aus der Tiefgarage und steuern zunächst bergab zur Hauptstraße das Ziel an. Leider sind wir mit den Ohrstöpseln dort nicht erfolgreich.
Wir fahren dann in Richtung Faro (Leuchtturm)

dank IPhone Foto Leuchtturm kopflos
von Maspalomas, der zwischen den Orten Meloneras und Maspalomas liegt.
Wir spazieren am Wasser entlang der Uferpromenade von Meloneras. Natürlich ein touristischer Hotspot, dennoch ganz geschmackvoll angelegt.
Blicke von der LeuchtturmTerrasse
Der Leuchtturm beheimatet eine Art Heimatmuseum mit der Geschichte des Ortes, der Inseln und der Kanaren überhaupt.
Unfassbar, dass die Entwicklung des Tourismus erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts begann. Der ganze Süden der Insel war bis dahin unerschlossenes Ödland und wurde erst durch den Tomatenanbau belebt.

Heute ein einziges Häuser- und vorallem Hotelmeer. Irre!
Der - noch - freistehende Leuchturm Anfang der 1960er
Wir spazierten zurück an der Promenade und den Edelgeschäften, um schließlich, dank Karins Beharrlichkeit, noch die richtigen Ohrstöpsel, zwar für einen stolzen Preis, zu ergattern.
Tagesausklang mit gutem Essen und einem Fläschen Vino Blanco im Hotel.

16.01.24
Nicht viel zu berichten. Faulenzertag.
17.01.24
Heute wieder Golftag, aber nicht auf den Heimplätzen, sondern auf dem Meloneras Golfplatz. Er schließt sich westlich an den Ort Meloneras an, den wir vor zwei Tagen besucht haben. Wir hatten da auch schon einmal die Zufahrt zum Golfplatz gesucht und gefunden. So wußten wir heute schon, wo wir genau hinmüssen.
Die weiteren Ausführungen richten sich wohl eher an die Golfinteressierten, aber eben auch als Erinnerung für uns, also Bitte um Nachsicht.
Der Platz erstreckt sich vom Meer bergaufwärts. Er wird durch eine Straße geteilt, natürlich sind beide Teile durch einen Tunnel verbunden.
Wir sind wieder mit dem Cart unterwegs.
Die ersten neun Löcher, auf dem oberen Teil des Platzes, sind gekennzeichnet durch hunderte von Palmen, die Bahnen zwischen den Palmen recht eng, ansonsten keine größeren Schwierigkeiten.

Wir spielen mit einem älteren Paar aus Großbritannien, sie sehr nett, er eher ein wortkarger Einzelgänger. Na ja ....
Dann durch den Tunnel auf den unteren Teil des Platzes. Und jetzt wird es richtig interessant! Eine Reihe der Bahnen verlaufen direkt an der Steilküste.

Immer wieder gilt es bei Abschlägen, zumindest der Herren, Einschnitte, z. B. Barrancos, kleine Schluchten zu überwinden. Hier ist teilweise eine ordentliche Länge, Carry geschätzt 160 m, gefragt.

An der schwierigsten Stelle (Bild unten) gelingt mir der beste Abschlag des Tages und ich kann die breite Schlucht überwinden. Das sind die Schläge, für die man Golf spielt!

Das muss man erst mal überwinden!
Dass das nicht immer funktioniert, haben wir aber in unserer "Golfkarriere" schon leidvoll erfahren müssen.
Trotzdem große Befriedigung. Die Abschläge der Damen oft hinter den Hindernissen.
Sehr herausfordernde neun Loch, teilweise spektakulär!
Nach Abschluss bei Loch 19 ein Gläschen Wein und ein kühles Bier, in der Abendsonne, Blick zum Meer, die Eindrücke verdauen.
Ein schöner Tag. Was wollen wir mehr?
18.01.24
Ein weiterer golffreier Tag.
Wieder schönes Wetter, es wird allerdings kälter, die Tagestemperaturen sinken von 24 auf 22 Grad! Brrrr ...
Den Vormittag wieder in Ruhe verbracht, Lesen, Stricken, Blog schreiben ✍️.
Am späteren Vormittag machen wir uns auf den Weg nach Puerto de Mogan..
Karin war dort vor 20 Jahren mit einer Freundin, ich vor ca. 30 Jahren.
Nach meiner Erinnerung war es damals hauptsächlich das relativ neue Hafendorf mit Hotels und Ferienwohnungen.
"Puerto de Mogán entstand in den 1980er-Jahren nach einem Entwurf von Rafael Neville.[1] Der Ort wird aufgrund einiger Kanäle, die vom Hafen in den Ort führen, zuweilen auch als „Klein Venedig“ oder das „Venedig des Südens“ bezeichnet. Die zahlreichen kleinen Gassen, die sich durch den Ort ziehen, tragen zu dem Erscheinungsbild bei. Im Zuge der wachsenden Bedeutung des Tourismus wurde viel gebaut, wobei Anstrengungen unternommen wurden, durch postmoderne Architektur einen Teil des ursprünglichen Charmes zu erhalten."
Damals fuhr man mit dem Auto entlang der kurvenreichen Küstenstraße, heute auf einer neuen Autobahn durch viele Tunnels geht es natürlich schneller, wenngleich nicht so schön. Der alte, neue Kern am Hafen hat sich wenig verändert, jedoch ist darum herum viel Neues, nicht immer Schönes entstanden. Touristenzentrum par Excellence.

Eindrücke Puerto de Mogan (Pfeiltasten re und li oder Wischen)
Karin erkundet den Ort, auf alten und neuen Wegen, ich warte am Hafen auf sie, um den für mich schrecklichen Ort verlassen zu können.
Aber wir haben noch eine Tour über Mogan in die Berge vor.
Das Ziel ist Fuente des los Azulejos, nicht sehr weit, doch wie wir bald merken, geht es sehr kurvig hoch in die Berge. Die Berwelt Gran Canaries ist meines Erachtens auch für die Kanaren besonders, anders als auf den anderen Inseln, auch im Vergleich zu Teneriffa. Es ist alles schroffer, bizarrer. Ich liebe diese Landschaft, immer wieder tolle Ausblicke, eine Augenweide. Bald erreichen wir unser Ziel, Fuente de los Azulejos (wobei Fuente Brunnen oder Quelle bedeutet).
Da ich es nicht erklären, hier eine fundierte Erklärung: "Eine Reihe von Erosionen in diesen Bergen hat verschiedene geologische Schichten in verschiedenen auffälligen Farben freigelegt, deren chemische Zusammensetzung durch hydrothermale Flüssigkeiten und die ständigen Eruptionen des Vulkans Tejeda verändert wurde. Auf diese Weise wurden die in Blau-, Grün-, Ocker- und Rottönen getönten Mineralien entdeckt, die als Ignimbrite, besser bekannt als Schmelztuff, bezeichnet werden.
Die Besonderheiten der Fuente de los Azulejos auf Gran Canaria sind, genauer gesagt, pyroklastische Ablagerungen, die einen Prozess der Abkühlung und anschließenden Erstarrung durchlaufen haben und es geschafft haben, diese bemerkenswerte Farbvielfalt in den Schichten der Berge zu bilden."
Alles klar?
Sieht jedenfalls toll aus.

Sieht jedenfalls toll aus.

Was für eine Landschaft!
Dann zunächst zurück, um dann, um nicht die alte Route fahren zu müssen, links weiter in die Berge abzubiegen. Das Ziel ist Arguineguin an der Küste, über Baranquillo Andrés und Cercados de Espino.
In den Bergen ist die Straße naturgemäß sehr kurvig, immer wieder tolle Ausblicke.
Das Herz des - ehemaligen - Motorradfahrers würde vor Vergnügen juchzen.

Dann müssen wir nach Arguineguin abbiegen. Ab hier erwartet uns eine der abenteuerlichsten Straßen, die ich je gefahren bin, trotz meiner Motorradreisen in den gesamten Alpen. Nicht viel breiter als eine Spur, engste Spitzkehren, keine Leitplanken, oft uneinsehbar führt uns die Straße, oder Piste bergab (auf der Karte hellblau).
Ich finde das spannend, fahre aber auch selbst, Karin fällt von einer Ohnmacht in die andere, schweißnasse Hände.
Nach ungefähr einer halben Stunde erreichen wir dann das Tal und die Lage entspannt sich wesentlich. Wir erreichen die Autobahn und sind dann in Nullkommanichts wieder daheim.
Zur weiteren Entspannung trägt dann die Flasche Wein zum Abendessen bei!
19.01.24
Heute wieder Golf, ein Heimspiel. 9 Loch New Course und Front Nine Old Course.
Startzeit eigentlich 12:00 Uhr, wir sind startbereit; um an der Rezeption zu erfahren, dass der New Course erst um 12:30 Uhr öffnet. Nach einigem Hin und Her bekommen wir eine neue Startzeit um 12:50 Uhr. Als Entschädigung gibt uns die nette Dame an der Golfrezeption das Cart for free, sehr entgegenkommend.
So machen wir uns nach der kleinen Zwangspause erneut auf den Weg, mit dem Cart die Straße rauf bis zum Abschlag Loch 1 New Course. Wir spielen mit zwei jungen, sehr netten Norwegern zusammen, beide schlagen, wie sich dann zeigt, sehr weit, aber nur einer der beiden trifft meistens die Bahnen, die Bälle des zweiten müssen häufig abseits der Bahn oder auf benachbarten Bahnen gesucht werden. Was den Spielfluss nicht unbedingt fördert.
Wir haben den New Course, damals noch 18 Bahnen, vor 13 Jahren als ziemliche Golffrischlinge gespielt, haben aber heute nur noch bruchstückhafte Erinnerungen, wahrscheinlich psychologisch sinnvolle Verdrängung.
Die Backnine in Meloneras waren ja schon schwierig, aber was sich uns hier offenbart, ist das Schwierigste, was wir an Golfplätzen erlebt haben. Die Bahnen liegen seitlich oberhalb des Old Courses in den Bergen. Steile Hänge, mal rauf, mal runter, Bahnen begrenzt von Barrancos, weite Abschläge über Hindernisse/Schluchten, enorme Höhenunterschiede. Wer auf die Idee gekommen ist, in einer solchen Landschaft einen Golfplatz zu bauen, muss entweder Visionär oder schlichtweg verrückt sein.
Ohne Cart nur von geübten Berggängern zu meistern!
Die Fotos können die Dramatik nicht annähernd wiedergeben, leider.
Der Ballverlust ist entsprechend, Fehlschläge werden kaum verziehen.
Nach 9 Loch, gefühlt 18 Loch, geht es dann auf die ersten Neun des Oldcourses.
Ich weiß nicht, warum man die Backnine des New Courses aufgegeben hat, eine Erklärung läge, darin, dass der Kurs für viele Durchschnittsgolfer kaum - zumindest mit Freude und Erfolg - spielbar war.
Nun, die Bahnen auf dem Old Course erscheinen uns nun - fast - kinderleicht.
Auch heute muss eine Flasche Blanco zur Entspannung beitragen.
20.01.24
Schon über eine Woche herum. Wir fühlen uns mit allem so wohl, dass wir schon bedauern, nicht länger gebucht zu haben.
Heute wieder golffrei. Wir planen für den Nachmittag einen kleinen Ausflug nach Maspolomas, Dünenspaziergang, und nach St. Augustin.
Bis dahin verbringen wir die Zeit wie gehabt mit Freizeitaktivitäten oder Faulenzen u. a. am Pool auf der Bergspitze. Das Baden ist herrlich, das Wasser ist wunderbar temperiert und dann der weite Blick.
Ich lasse meine Drohne zum Einsatz kommen, suche mir ein stilles Plätzchen und dann ab in die Lüfte. Meine Sorge wegen des Windes löst sich in Wohlgefallen auf.
Am Nachmittag geht es los nach St. Augustin, Karin möchte gern dorthin, weil dort ein Freund einmal längere Zeit verbracht hat. Von uns aus liegt der Ort auf dem Weg in den Norden hinter Maspalomas, am Ende des langen Strandes. Netter ruhiger Ort mit eigenem Strand, wie nicht anders zu erwarten eine Ansammlung von Appartementanlagen und Hotels. Wie wir ja schon gelernt haben, gibt es hier im Süden nicht gewachsenes. Wir machen einen Spaziergang auf dem schön angelegten Uferweg.

Es ist sehr windig und über den Strand fegt der Sand, auch wenn wir in Richtung der Dünen von Maspalomas schauen, sehen wir einen kleinen Sandsturm. So lassen wir Maspalomas für heute Maspalomas sein und fahren direkt ins Hotel. 21.01.24
Ein Tag ohne Golf ist möglich, aber sinnlos.
Das stimmt natürlich nicht. Aber ich habe hier wieder mehr Freude am Golfspiel entwickelt. Auch weil ich glaube, die Hinweise von Alen, unserem Trainer, immer besser umsetzen zu können.
So ist aber dieser Tag ohne Golf nicht sinnlos, sondern interessant und erfüllend.
Wir machen eine Tour in den Norden der Insel, und fahren leider ins schlechtere Wetter. Die Bewölkung über der Insel nimmt zu und es kühlt sich ab.
Leider bin ich kleidungsmäßig nicht darauf vorbereitet. So verzichten wir auf den eigentlich geplanten Besuch des Jardin Botánico Canario, südlich von Las Palmas.
Wir steuern das zweite Ziel an.
"Der Naturpark Bandama (spanisch: Monumento Natural de Bandama) ist ein geschützter Landschaftsraum im Nordosten der Insel Gran Canaria, in der spanischen Provinz Las Palmas. Er besteht aus zwei klar definierten Einheiten: dem Berggipfel Pico de Bandama (‚Gipfel von Bandama‘) und der Caldera de Bandama (‚Caldera von Bandama‘)."

Blick in den Krater, ca. 1 km Durchmesser
Den Gipfel erreichen wir mit dem Auto und ein paar Stufen bergauf. Es ist sehr, sehr windig und kühl, aber der Blick hinunter in den Krater entschädigt dafür. Interessant ist auch, dass westlich neben dem Krater ein weiterer Golfplatz liegt, der Royal Golf Club Gran Canaria.
Der Krater ist der größte auf der Insel und zeugt von den jüngsten vulkanischen Aktivitäten.
Unser nächstes Ziel, die Ortschaft Aguimes, liegt weiter südlich. Wir fahren überland, was uns einen besseren Einblick in den Charakter der Insel ermöglicht. Der Norden der Insel, wie bei allen Inseln der Kanaren, ist als Wetterseite wesentlich grüner als der Süden. Nicht umsonst befinden sich die eigentlichen Zentren überall im Norden, der trockene Süden wurde erst durch den Tourismus erschlossen. Ein sehr hübscher Ort, den wir durchfahren, ist St. Brigida.
Dann erreichen wir Aguimes. Wir wollen die Altstadt besichtigen, doch selbst in den Gassen der Altstadt ist der Wind sehr stark und weiterhin kühl. Das macht nicht viel Freude, dementsprechend ist unser Aufenthalt recht kurz.

Karin hat die Nase voll, ich möchte aber noch in das Tal Guayadeque.
Wir entscheiden uns für die Fahrt in das Tal und sind begeistert von der wunderbaren Landschaft. Hier findet sich auch eine kleine Ortschaft mit Höhlenwohnungen, die auch heute noch genutzt werden. An der Straße gibt es auch drei Höhlenrestaurants, alle gut besucht, es scheinen Ziele für Sonntagsausflüge der Einheimischen zu sein.
Beim letzten Restaurant endet auch die Straße. Um draußen zu sitzen ist es zu kühl und innen überfüllt. So machen wir uns auf den Heimweg, diesmal auf schnellstem Wege.

Tagestour
22.01.24
Heute wieder Golftag.
Wieder ein Auswärtsspiel, diesmal Anfi Tauro, auch nicht weit, bei Puerto Rico Richtung Mogan.
Wieder steht uns ein Cart zur Verfügung, was uns empfohlen wurde, weil wohl die Wege zwischen den Bahnen relativ weit sind und das ganze wieder in bergigem Gelände.
Kurze Einweisung durch den Starter, wir spielen mit einem älteren Herren aus Schweden, der hier in Puerto Rico überwintert.
Der Charakter des Platzes ist ähnlich dem des Salobre Old Course. Also nicht leicht, wieder extrem lange Abschläge, neben den an sich eher breiten Fairways wenig Platz, aber viel Platz um Bälle zu verlieren. Teilweise große Höhenunterschiede auf den Bahnen, aufwärts wie abwärts. Auf einer Bahn ein Herrenabschlag auf ein weit entferntes Fairway sicher 100 m tiefer. Extrem!
Karin hat einen schlechten Tag erwischt, so macht es ihr wenig Spaß.
Unser schwedischer, netter Mitspieler kennt den Platz und gibt uns Orientierung.
Das Wetter ist sonnig mit angenehmen Temperaturen, nahezu perfektes Golfwetter.
Ohne Cart hätten wir den Kurs sicher nicht spielen wollen.
Insgesamt eine nette Runde, aber keine Begeisterung.
Nach Rückkehr zum Hotel gehen wir gleich, so wie wir sind, zum Essen.
Es herrscht im Hotel eine angenehme Atmosphäre, die es erlaubt, im kleinen Schwarzen oder Anzug, aber auch in sportlichem Outfit zum Abendessen zu kommen, jeder halt wie er mag, alles ist gut.
23.01.24
Heute Ausflug geplant, Richtung Norden.
Zunächst aber Schreck in der Morgenstunde, unser Zimmersafe ist "tot", natürlich mit allen wichtigen Dingen im Bauch, wie Papiere und Geld.
Aber erstaunlich schnell ist ein Servicemann bei uns und kann den Fehler beheben. Das hätte den Tag schon durcheinander bringen können. Puh!
Also ab auf die Autobahn gen Norden nach Arucas, etwa 50 min. (Auf der Karte Station "A".)

Dort wird nämlich der auf den Kanaren führende Rum Arehucas hergestellt (seinerzeit ein wichtiger Reisebegleiter auf unseren langen Venezuelareise, Venezuela wird häufig auch die achte Insel der Kanaren genannt, da viele Einwohner der Kanaren seinerzeit nach Venezuela auswanderten).
Also besuchen wir die Produktionsstätte dieses Rums. 7 € Eintritt pro Person für eine Führung, sogar in deutscher Sprache, und eine anschließende Verkostung.
Der Rum wird ausschließlich aus heimischem Zuckerrohr hergestellt, das auf ganz traditionelle Art angebaut und geerntet wird. Zuckerrohr kann in einem Jahr bis zu 4 m wachsen, erstaunlich.
Nach der Destillation wird er in Eichenfässern aus Jerez gelagert.
"Gleich beim Betreten wird der Besucher vom Duft des Holzes, der Geschichte und dem Aroma des Branntweins umhüllt, das aus den 4.308 Fässern aus amerikanischer Weiß-Eiche aufsteigt. Etwa 300 Fässer sind von den Schriftzügen berühmter Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur, des Sports oder der Politik geziert.
Unter vielen anderen sind da die Unterschriften des Fußballers Johan Cruyff, des Popsängers Tom Jones, der Tenore Plácido Domingo und Alfredo Kraus, der Sopranistin Montserrat Caballé, des Politikers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt, des Schachspielers Anatoly Karpov... "
"Alljährlich füllt die Brennerei hier dreieinhalb Millionen Rumflaschen ab – ihr Inhalt würde ein olympisches Schwimmbad füllen."
Es gibt weißen, jungen Rum und verschiedene Qualitäten von braunem Rum, je nach Lagerzeit von drei bis dreißig Jahren, für wohlhabende Rumgenießer sicher auch darüber.
Nach der interessanten Besichtigung können wir einige Produkte probieren, braune Rums bis zum achtzehnjährigen und verschiedene Rumliköre und den kanarischen Ron Miel (Honig) in verschiedenen Süßegraden. Wir sind mit dem Auto da und es ist erst Mittag. Also nippen wir nur an einigen Proben, aber vieles Leckere dabei.
Selbstverständlich kommt auch etwas in die Reisetasche, ein achtzehnjähriger Rum und ein Rum Caramelo.
Mit einer wohligen Wärme im Bauch machen wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel, dem Wallfahrtsort Teror, 15 min weiter in die sehr grüne Bergwelt (auf der Karte "B").
Ein hübsches kleines, ruhiges Städtchen. Eine Straße mit alten kanarischen Häusern mit den typischen Balkons führt dann zum Platz mit der Wallfahrtskirche.
Da es das schon ist und wir die Uhr für unser Programm im Auge behalten müssen, machen wir uns auf den Weg nach Vegueta, der Altstadt von Las Palmas, der Inselhauptstadt ("C").
Google Maps leitet ins in das geographische Zentrum und wir nehmen das nächste Parkhaus. Jetzt zeigt sich, dass wir uns hätten besser informieren sollen, ob es etwas Spezielles zu besichtigen gibt und wenn ja wo.
So irren wir durch leblose Gassen, schon mit alten, aber nicht unbedingt sehenswerten Häusern. Schon geneigt umzukehren, sehen wir nach Blick auf Google Maps in der Nähe eine Plaza Mayor, i. d. R. im Zentrum spanischer Städte.
So nehmen wir die Plaza zum Ziel und erleben dort wenigstens etwas Sehenswertes.
Ein hübscher rechteckiger Platz umrahmt von einheitlichen historischen Gebäuden, an den kurzen Seiten zum einen die Kathedrale St. Ana und zum anderen El ayuntamiento, das alte Rathaus (geraten 😎).
Ein kleines Küchelchen mit Getränk in der Bar am Platz und ab zum Auto, die Zeit drängt, unser nächstes Ziel schließt um 18:00 Uhr, die Finca Canarias in El Goro, wo Aloe Vera angepflanzt wird und die daraus hergestellten Produkte zu erwerben sind.
Nicht zu glauben, Stau auf der vierspurigen Autobahn gen Süden, so fahren wir ab und überland über Telde zur Finca Canarias.
Die Einfahrt etwas unauffällig neben einer Tankstelle an der Landstraße.
Wir werden schon auf dem Parkplatz, wir sind die einzigen Besucher, sehr freundlich von Jackie empfangen, eine der beiden Mitarbeiterinnen vor Ort.
Sie bietet uns an, etwas mehr über die Pflanze Aloe Vera und die Verwertung für die Produktion zu erzählen, was wir gerne annehmen.
Zunächst kosten wir die Blüten, ein an Erbsen erinnernder Geschmack.
Dann schneidet sie für uns ein Blatt durch, das Innere schimmert bestechend grün.
Als sie dann die grüne Blatthaut entfernt, kommt zur Überraschung eine weiße, gallertartige Substanz zum Vorschein, triefend vor dicklichem Saft.
Was beim Anschnitt grün erscheint, ist also in Wirklichkeit weiß.
Demnach sind unbehandelte Aloe Vera Produkte ebenfalls weiß und nicht grün, so wie sie gern verkauft werden. Wieder etwas gelernt.
Dann geht es natürlich zu den Produkten, alle biologisch und ohne chemische Zusätze.
Wer sich dafür interessiert, findet unter fincacanaries.com alle Produkte auch im online Shop.
Ich nehme z. B. ein Aftershave mit und Karin Creme.
Ein sehr lohnenswerter Besuch.
Am Abend sind wir erfüllt vom Tag und rechtschaffen müde.
24.01.24
Unsere Zeit auf den Kanaren neigt sich nun schon wieder dem Ende. Was bisher selten vorgekommen ist: Wir freuen uns nicht (!) auf zu Hause.
Mein sonst gern zitierter Spruch "Ob Osten oder Westen, daheim ist doch am Besten!" stimmt diesmal für uns nicht.
Die andere Umgebung mit den angenehmen Temperaturen und dem Neuen, das es hier zu erkunden gab und weiterhin gäbe.
Wir würden es noch gut hier aushalten.
Gestern Abend kam schon stürmischer Wind aus östlicher Richtung auf. Die Außenbereiche des Restaurants waren deswegen gesperrt. Wie sich zeigt, wird es dann mit dem Platzangebot doch eng.
Über Nacht rauschte der Wind mächtig an unserer Terrassentür mit der Folge eines unruhigen Schlafes.
Auch am Morgen stürmte es weiter. Wir entschieden uns zu fragen, ob wir die für heute Mittag geplante Golfrunde auf morgen verschieben können, was auch möglich war.
So sind wir heute faul, es gibt kein windgeschütztes Plätzchen, so sind wir zunächst auf unserem Zimmer. Ich komme zur Fertigstellung des Reiseblogs.
Heute werden wir vielleicht noch einen kleinen Ausflug machen. Ich brauche auch noch einen Supermarkt für meine typischen Mitbringsel wie meinen spanischen Kaffee, den guten spanischen Schinken vom Iberica Schwein und ebensolche Sobrasada. Von den Kanaren müssen es natürlich auch die Mojo rojo und Mojo verde sein, toll zu den Papas arrugadas, den kanarischen Runzelkartoffeln.
Mal sehen und bis bald.

Aloe Vera
Wie geplant waren wir einkaufen und dann an den Dünen in Maspalomas, zum Glück auf der Luvseite. Der heftige Wind entfachte einen Sandsturm, der auch den Uferweg verschüttete.
Ein eindrucksvolles Schauspiel. Mit dem Spaziergang auf den Dünen, keine Chance.
Zugewehter Uferweg an den Dünen von Maspaloma.
25.01.24
Wir holen heute die von gestern verschobene Golfrunde auf dem Salobre Old Course nach.
Er ist in den Tagen nicht leichter geworden und so kämpfen wir uns bei immernoch frischem Wind über die Runde. Wegen der späten Startzeit geht es schon in die Abendsonne. Es war alles in allem mit unseren Mitspielern, einem belgischen Ehepaar, eine nette Runde zum Abschluss einer sehr schönen Reise.
Wir beginnen gleich mit dem Packen.
Wir wollen uns morgen früh gegen 09:00 Uhr auf den Weg zum Flughafen machen.
Danach ein letztes Abendmahl.
26.01.24
Abreisetag.
Wir nehmen Abschied von unserem schönen Zimmer und dem Ausblick und machen uns auf den Weg zum Airport. Wagen volltanken und abgeben, einchecken, Golfgepäck aufgeben und dann durch die Sicherheitskontrolle.
Wie üblich muss man danach durch den Shop gehen. Karin findet dann doch sehr günstiges Rauchmaterial. Gott sei Dank. Denn als sie an der Kasse das Ticket vorzeigen muss, oh Schreck, das Ticket ist nicht da. Wohl an der Sicherheitskontrolle liegen lassen, dort aber nicht wiederzubekommen.
Ich bleibe ganz ruhig, bei Karin, der so etwas sonst ja nie passiert (behauptet sie zumindest), sitzt der Schreck in den Knochen. Wir beschließen, dass es das Beste ist, noch einmal zum Ticketschalter zu gehen, die Zeit reicht ja noch. Dort ist Karin erfolgreich und kommt mit einem Ersatzticket zurück. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Die weitere Rückreise verläuft ruhig, alles klappt, unser Auto wartet am Flughafen, das Parkhaus zu erreichen ist allerdings aufgrund der gewohnten Qualität der Ausschilderung am BER eine kleine Herausforderung.
In einer guten halben Stunde sind wir wieder daheim!
Die Reise war letztendlich schöner als erhofft!






































































































































Geht so ...