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Die große Namibiarundreise

  • Autorenbild: Dietrich
    Dietrich
  • 6. Mai 2024
  • 21 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Dez. 2024


Nach unseren bisherigen Reisen in 2024, Gran Canaria, Salzburg und noch einmal die Kanaren mit einer Aida Kreuzfahrt steht jetzt eine große Reise an.

Wir haben lange überlegt, was das Ziel sein soll. Florida, absolut überteuert. Neuseeland zu weit für das, was für uns es bietet. Vieles haben wir schon ähnlich auf anderen Reisen in der Welt gesehen.

Dann fiel uns Namibia ein, das wir auch schon länger auf dem Reiseradar haben.

Die Rundreise, die Studiosus hier anbietet, hat uns überzeugt und so konnten wir die letzten Plätze für den Mai ergattern.



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Das ist der geplante Reiseverlauf!


09.05.24

Prolog


Der große Tag ist gekommen, es geht los.

Die meiste Arbeit und die meisten Gedanken macht nicht das Packen der Koffer.

Obwohl mit den ganzen elektrischen und elektronischen Geräten wie Kamera, IPhone, IPad, GoPro und Drohne auch schon an eine ganze Menge Equipment zu denken ist.


Nein, es sind jetzt im Frühsommer Haus und insbesondere Garten, die sorgfältige Planung und Vorbereitung erfordern. Heizung in Reisebetrieb, Postlagerung beantragen, Kühlschrank leeren, Videoüberwachung einrichten, Anwesenheitssimulation überprüfen (Smarthome), Gartenbewässerung und Mähroboter entsprechend programmieren, usw. .

Zum Glück und zu unserer großen Beruhigung hat unsere liebe Nachbarin Gisela ein Auge auf Haus und Hof!

Dennoch fahren wir doch immer mit einem etwas mulmigen Gefühl, hoffentlich haben wir an alles gedacht.

Dieses Gefühl begleitete uns also auch heute morgen beim Verlassen des Hauses auf dem Weg zum Taxi.

Pünktlich waren wir am Hauptbahnhof und fast pünktlich konnten wir den ICE besteigen.

Mit einem Umstieg geht es nun zum Flughafen nach Franktfurt/Main, Ankunft 15:33 Uhr.

Der Abflug nach Windhoek ist für 21:50 Uhr geplant, Flugdauer 9,5 h.

Wenn alles gut geht, jetzt ist es 12:30 Uhr, haben wir doch einige Zeit auf dem Flughafen.

Bis bald.


10.05.24


Flugvergnügen oder der Weg ist das Ziel?

Auf dem Flughafen in Frankfurt hatten wir, weil Bahn einmal relativ pünktlich, mehr als sechs Stunden Wartezeit. Ein bisschen Lesen, ein bisschen Spielen auf dem IPad, ein bisschen Hörbuch, ein bisschen Schlendern, was man eben so alles tun kann, um die Zeit zu überbrücken. Drei Stunden vor Abflug konnten wir einchecken, bei Discover. Airlines, dem designierten neuen Ferienflieger der Lufthansa Group.

Wir machten uns auf den langen Weg zu unserem Gate, gefühlt mehrere Par 5, den Golfern gibt das vielleicht eine Vorstellung. Aber gut für meine tägliche Zielschrittzahl. Am Gate angekommen dann wieder Warten.

Gegen halb Zehn begann dann das - zügige - Boarding.

Immerhin ein Airbus 300/300. Wir hatten uns mit der Holzklasse beschieden und dort bei 2/4/2 Reihen zwei Plätze am Fenster/Gang reserviert. Soweit, so gut.

Unsere Plätze für die nächsten ca. zehn Stunden.

Beinfreiheit für die gebuchte Klasse ausreichend, jedoch scheinen die Sitze immer schmaler zu werden. Soll heißen, meine Schulterpartie ist breiter als die Rückenlehne. In Konsequenz heißt das, dass ich trotz wunderbar angelegter Arme (geübt beim Yoga) beide Armlehnen in Anspruch nehmen muss und der Kampf darum unvermeidlich wird.

Schreckliche traumatische Erinnerungen wurden da bei mir wach. Es ist Sommer, ich muss einen frühmorgendlichen Businessflieger nach Frankfurt, München oder sonstwohin nehmen. Natürlich komplett ausgebucht. Das heißt in Dreierreihe mit drei Männern in kurzärmligen Hemden. Der männertypische Kampf (Alpha!) um die Armlehnen beginnt, um den Preis nackter Haut an nackter Haut, womöglich schweißnass,mit wildfremden Geschäftsmännern. Ekelhaft, widerlich!

Traumatisch! Aber Nachgeben? No way!

Gott sei Dank habe ich es heute nur mit meiner lieben Karin zu tun.


Verzeiht mir diesen Akt der Vergangenheitsbewältigung.


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Es ist jetzt mitten in der Nacht, noch ca. fünf Stunden to fly. Werden wir auch noch herum bekommen, wenngleich die Zeit lang wird. Ich kann bei dem gefühlt sehr lauten Flieger kein Auge zu machen. Das Entertainmentprogramm an Bord mit den bereitgestellten Kopfhörern zu genießen, stellt sich bei der Lautstärke des Fliegers als untauglicher Versuch heraus.

Auch meine eigenen Kopfhörer mit Noise Reduction haben hier schwer gegen den Lärm zu kämpfen, um wenigstens ein Hörbuch hören zu können.

D. h. Augen zumachen natürlich, nur nicht schlafen. Was meine Fitnessuhr wohl dazu sagen wird?

Ich habe sie nicht gefragt, war auch nicht nötig. Ich habe es am eigenen Leibe verspürt.

Totmüde.

Heute morgen sind wir dann nach Einreise auf dem Windhoek International Airport (immerhin zehn Flugankünfte am Tag, davon zwei aus Deutschland und sechs aus RSA) zur Gruppe gestoßen. Insgesamt 13 nette Menschen und eine Leiterin, Ruth, die seit 30 Jahren in Namibia lebt.

Kurze Stadtrundfahrt durch Windhoek, kleiner Mittagsimbis mit Vorstellungsrunde und dann ins Hotel und ins Bett, ein wenig erholen.

Heute Abend gemeinsames Abendessen in Joe's Bierhaus (der Name kommt mir doch noch bekannt vor) mit Steaks vom Kudu, einer namibischen Antilope. Zum Nachtisch einen leckeren "Don Pedro" geschlürft.

Bettschwere!

Morgen 07:15 Uhr Koffer vor die Tür, Frühstück und 08:00 Uhr Abreise mit unserem kleinen Bus!

Gute Nacht!


11.05.24

Pünktlich um 06:30 Uhr klingelten die Wecker. Gut geschlafen in guten Betten, die Strapazen der letzten Tage weitgehend überwunden.

Zügig die Morgenroutinen absolviert, die Koffer müssen um 07:15 bereitstehen.

Danach über die Straße zu dem netten Lokal von gestern Mittag, Frühstück à l carte in schöner Atmosphäre im Garten. Wirklich eine nette Gruppe! Hoffentlich Glück gehabt. Es läßt sich gut an.

Um 08:00 Uhr beginnt die Reise in den Süden Richtung Kalahari, nicht wirklich eine Wüste (zwar sehr trocken, aber für eine Wüste nicht trocken genug), aber doch eher karg.

Der größte Teil der Kalahari, die auch Kgalagadi genannt wird, ist von Dünen- und Wüstengräsern überwachsen. Doch auch Dornbüsche und Akazien haben sich den trockenen Lebensbedingungen angepasst – fast ein ganzes Jahr können Sie ohne Regen auskommen."

Die Dornbüsche haben nicht nur Dornen, sondern auch widerwärtige Haken, da kommt man nicht wieder heil heraus


Die heutige Tagesetappe sind knapp 300 km, also eher weniger. Insgesamt soll unsere Tour ca. 4.000 km umfassen.

Landschaftlich schöne Ausfahrt aus Windhoek durch die Auasberge, danach wird die Landschaft ebener, und je weiter wir fahren, auch immer karger. Kurzer Toilettenstop an Tankstelle, für Didi gibt es eine alternative Kopfbedeckung für den zu Hause vergessenen Strohhut.

Dann weiter Richtung Süden, wir passieren den Wendekreis des Steinbocks, Sonnenstand zu Weihnachten 90 Grad.

Nächster Ort ist Mariental, Zentrum der Milcherzeugung, Landschaft immmer karger.


Nun sind wir in der Kalahari. Kurzer Stop an einem Baum mit zwei großen Nestern der Siedelweber. "Die im südlichen Afrika endemischen Singvögel sind Koloniebrüter, die Gemeinschaftsnester mit über 100 Brutkammern bauen, in denen auch zahlreiche weitere Tierarten leben. Mit bis zu 7 m Durchmesser, zählen ihre Nester zu den größten und schwersten Vogelnestern im Tierreich."

Dann weiter zur heutigen Unterkunft, der Gondwana Kalahari Lodge.


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Sehr schöne Anlage. Kurzer Mittagsimbiss. Direkt an der Lodge eine Herde der Elanantilope, der größten Antilopenart, angeschaut.

Dann kurze Siesta, bis um halb Fünf eine Jeepausfahrt auf uns wartet.


Wie geplant stiegen wir in die Safarifahrzeuge, größere Jeeps mit Platz für 10 Personen, überdacht, aber offen.

Da es in dieser Gegend keine afrikanischen Big Five gibt, also auch keine Löwen, Leoparden etc. ist es für uns ungefährlich und für die Tiere ein Paradies.

Die Lodge umfasst ein riesiges Gebiet, in dem wir uns bewegten.

Wir bekamen verschiedene Antilopenarten, u. a. Springböcke, Gnus, Zebras, Giraffen und die witzigen Erdmännchen zu sehen. Einige Bäume trugen wieder riesige Nester der Siedelweber. Alles im Abendlicht schön anzusehen.

Eigentlich war angedacht, dass sich die Gruppe auf einem Hügel trifft, um den Sonnenuntergang gemeinsam zu betrachten. Aber erstens kamen wir zu spät, zweitens verdarb eine Wolke den ungetrübten Genuß.

Aber ein sehr schönes Fleckchen Erde, auf dem eine Bar für den Sundowner für unsere Gruppe aufgebaut wurde. Stimmungsvolle nette Idee.

Entfernte man sich etwas von der Gruppe konnte man in die absolute Stille eintauchen, beeindruckend. Auch tauchten in der hereinbrechenden Nacht die ersten Sterne und Sternbilder am Himmel auf. Toller Nachthimmel. Darunter wir winzigen Menschenkinder.

Im Dunkeln ging es dann zurück zur Lodge, wo das Abendessen wartete.

Gutes Buffet mit wieder viel Fleisch, u. a. Springbock und Lamm.

Das Essen zahlt ja Studiosus, die Getränke übernehmen die Teilnehmer.

Die Preise sind sehr moderat, eine Cola 1,40 €, eine Halbe Bier 2 €, 0,2 guten Wein 3,50 €. Netter Abend mit und in der Gruppe.

Dann nochmal hinaus in die Dunkelheit, um den Sternenhimmel und die Milchstraße zu bewundern. Zu Hause gibt es so einen Anblick nur noch an wenigen Orten, wenn überhaupt. Karin macht eine Frauenrunde.


12.05.24

Wieder klingelt der Wecker um 06:30 Uhr. Gleicher Zeitplan wie gestern, Packen, Rausstellen, Frühstücken und Abmarsch um 08:00 Uhr. Heute geht es weiter in den Süden, zunächst Richtung Keetmanshoop. Die Landschaft wird immer öder und trockener, flaches Land bis zum Horizont.

Man sieht schon große Flächen, die eigentlich Felder sein sollten. Eigentlich heißt hier, wenn es regnen würde. In den letzten zwei Jahren gab es wohl auch in der Regenzeit keinen Regen. So ist alles trocken. Nur da, wo künstliche Bewässerung möglich ist, gibt es sattes Grün. Die Wasserproblematik ist katastrophal.

Auf dem Weg biegen wir ab, um eine Station zu besuchen, in deren Umfeld es viele Köcherbäume in einer beeindruckenden Steinlandschaft zu besichtigen gibt.


Köcherbäume
Köcherbäume

Und "natürlich" Toiletten und kühle Getränke in the middle of nowhere.

Ein interessanter Spaziergang mit tollen Motiven.

Dann weiter nach Keetmanshoop, mit deutscher Tradition.

Viel gab es allerdings nicht zu sehen, so dass wir den Ort bald wieder verließen, weiter in Richtung Grünau/Lüderitz. Ziel unsere Lodge in der Nähe des Fischflußcanyon.

Sehr bald verließen wir die asphaltierte Straße und wechselten auf Schotterbelag, bis auf wenige Ausnahmen auch nicht viel schlimmer als die schlechte Straße.

Wir machten einen Abstecher zum Nute Stausee, der in der Regenzeit das Wasser auffangen soll für trockene Zeiten; so es denn regnet.

So war der Wasserstand nicht sehr hoch, aber immerhin Wasser.

Dieses Wasser ermöglicht unterhalb des Staudamms gelegene Gebiete zu bewässern. Dort gedeihen dann auf großen Flächen beispielsweise Dattelpalmen und Wein. Eindrucksvoll in der sonst staubtrockenen Gegend.

Wie uns Ruth erklärte, sind die auf diese aufwendig Art hergestellten Produkte allerdings so teuer, dass nur kostendeckend gearbeitet werden kann, wenn die Produkte auf dem Weltmarkt abgesetzt werden können. Also nüscht für NamibianerInnen.

Weiter geht es auf der Schotterstraße, die nun zunehmend schlechter wird.

Nach einiger Zeit biegen wir ab auf einen Schotterweg, auf dem wir nach ca. 10 Minuten das Gondwana Canyon Village, unser Tagesziel, erreichen.

Interessante Architektur in die felsige Landschaft integriert. Wie der Name Village sagt, in der Anlage weitläufig verteilte Cottages, eingebettet in eine großartige Landschaft, eine Augenweide nach der heute meist öden Landschaft.


Gondwana Canyon Village
Gondwana Canyon Village

Anmerkung: Namibia hat wohl ca. drei Millionen Einwohner, das bedeutet ca. 2,5 Einwohner pro Quadratkilometer. Da ist es kein Wunder, dass wir kilometerweit fahren, ohne auf menschliche Ansiedlungen zu treffen.


Um fünf Uhr trafen wir uns dann zu einem kleinen Ausflug zu einem nahegelegenen Felshügel, um dort den heutigen Sundowner zu genießen. Tolle Ausblicke in eine beeindruckende Landschaft mit faszinierenden Steinformationen und Blick in eine schier unendliche Weite.


Zum Blättern wischen!


Ein äußerst versöhnlicher Abschluss für diesen Tag.

Abschluss noch nicht ganz. Den bildete natürlich das gemeinsame Abendessen.


Mehr Bilder folgen bei besserer Verbindung!


13.05.24

Am Morgen "same procedure as every day".

Also nach der Morgenroutine auf zum ersten (und gleichzeitig letztem) Höhepunkt des Tages.

"Der Fischfluss-Canyon liegt im südlichen Namibia. Er ist mit etwa 160 Kilometer Länge, bis zu 27 Kilometer Breite und bis zu 550 Meter Tiefe vom Fischfluss ausgewaschenen Flussbett der größte Canyon Afrikas und gilt nach dem Grand Canyon als zweitgrößter Canyon der Erde."

Nicht weit von unserer Lodge liegt der Eingang zum entsprechenden Naturpark.

Von dort ist es nicht mehr weit zum ersten Aussichtspunkt.

Ich versuche ja mit den Superlativen vorsichtig umzugehen, aber sorry, einfach grandios, mit Worten nicht wirklich zu beschreiben, welcher Anblick sich vor uns auftut.






Von dort aus wandern wir zum Hikers Point, einem weiteren Aussichtspunkt. Dort befindet sich der Einstieg des Weges, der hinab in den Canyon führt. Sicher nichts für Ungeübte und für Tagestouren verboten.

Wir genießen auch hier den beeindruckenden Anblick, bevor wir uns auf den Rückweg machen.



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Nun haben wir wieder ein Stück Weges vor uns, Ziel ist heute der winzige Ort Aus, also Richtung Westen.

Wieder bemerkenswert die scheinbar menschenleere unendliche Weite, wechselnde durch Trockenheit geprägte Landschaften.

Wir machen Station in Seeheim, einem an der ehemaligen Bahnlinie Keetmanshoop/Lüderitz gelegenen Ort aus der deutschen Kaiserzeit. Heute ein Nest, aber mit einem Hotel Seeheim, Zeit für einen Imbiss und Getränk.


Dann weiter nach Aus zu unserem Hotel Bahnhof Aus. Es handelt sich dabei um ein Ausweichhotel, da das eigentlich geplante Hotel in Lüderitz nicht zur Verfügung steht.

Zimmer und Einrichtung so lala. Am Abend entschädigt allerdings ein sehr gutes Essen mit dem Hauptgang Oryx Antilope, köstliches gebratenes Fleisch.


14.05.24

Vorab zum Ort Aus, in dem unser Hotel liegt.

Er hat eine gewisse historische Bedeutung.

Der Name des Ortes stammt aus dem Khoi und bedeutet „Große Schlange“.

Während der deutschen Kolonialzeit unterhielt die Schutztruppe hier einen Stützpunkt. Nach der Kapitulation der deutschen Truppen am 8. Juli 1915 unterhielt die südafrikanische Armee in Aus ein Internierungslager, in dem von 1915 bis 1919 rund 1550 deutsche Kriegsgefangene interniert wurden.

Heute morgen entfällt das Kofferpacken, da wir gerade in diesem mittelmäßigen Hotel zwei Nächte bleiben.

Trotzdem Abfahrt um 08:00 Uhr, heute Richtung Lüderitz.

Auf der Fahrt überland wieder diese beeindruckende Weite und Kargheit.

Kilometerlang führt die Straße geradeaus, immer entlang der Bahnlinie nach Lüderitz.


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Nachdem sie lange ungenutzt war, wurde vor einigen Jahren der Versuch unternommen, sie wieder in Betrieb zu nehmen. Nach einiger Zeit mußte dieser aber abgebrochen werden, da die Dünen insbesondere in der Gegend vor Lüderitz die Schienen immer wieder zuwehten. Dieses Problem war offenbar nicht in Griff zu bekommen.


Erste Station Kolmannskuppe.

Da ich die Geschichte des Ortes sehr interessant finde, weil sehr typisch für die Geschichte Namibias, hier ein Wiki-Artikel dazu in kursiv, damit ihr ihn ggf. überblättern könnt.


"Aufstieg

Kolmannskuppe ist eine aufgegebene Siedlung (Geisterstadt) in Namibia. Der Ort liegt ungefähr zehn Kilometer östlich der Hafenstadt Lüderitz im Tsau-ǁKhaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark und ist nach dem Nama Johnny Coleman benannt, der dort 1905 mit seinem Ochsenkarren in einer Düne steckenblieb. Er wurde gerettet, musste jedoch seinen Ochsenkarren zurücklassen.


Die Lüderitz-Eisenbahn erreichte den Ort auf ihrem Weg nach Aus 1905 zur Zeit von Deutsch-Südwestafrika. Kolmannskuppe verdankt seine Entstehung den Eisenbahnarbeitern August Stauch und Zacharias Lewala, die am benachbarten Bahnhof Grasplatz 1908 zufällig die ersten Diamanten fanden. Der dadurch ausgelöste Boom sorgte für ein schnelles Wachstum dieser zunächst nur als Diamantsucher-Camp gedachten Siedlung an der Nordgrenze des Diamantensperrgebiets. Der auf Diamanten gründende Reichtum der Bewohner ließ eine Bergbaustadt entstehen, in der viel Luxus vorhanden war – und das in einer Umgebung, die trostloser und lebensfeindlicher wohl kaum gedacht werden kann. Es gab kein Wasser, keinen Regen, keine Erde, in der auch nur das Geringste hätte wachsen können, keinerlei Infrastruktur – nur Sand, regelmäßig heftige Sandstürme und eine unbarmherzige Hitze.


Blüte

Trotz der lebensfeindlichen Umgebung lebten hier bis zu 400 Menschen und es entstanden hochherrschaftliche Steinhäuser nach deutschem Vorbild. Neben Unterkünften für die Arbeiter (getrennt nach Verheirateten und Junggesellen) gab es Verwaltungs- und Dienstgebäude. Zur Infrastruktur gehörten ein Elektrizitätswerk, ein Krankenhaus (mit der ersten Röntgenstation Afrikas bzw. auf der ganzen Südhalbkugel), eine Eisfabrik zur Herstellung von Blockeis für die Eisschränke der Bewohner, ein Tante-Emma-Laden, eine Metzgerei, ein Ballsaal genanntes Gebäude mit Theater, Turnhalle und Großküche, eine Kegelbahn und eine Schule. Sogar ein Salzwasser-Schwimmbad und eine Schmalspurbahn für den Transport von Waren und Personen innerhalb des Ortes waren hier zu finden. Das Wasser dafür und alles, was sonst noch zum täglichen Leben nötig war, mussten aus dem rund 1000 km entfernten Kapstadt herantransportiert werden. Das Baumaterial für die Häuser, deren Einrichtungen, die Maschinen und alles, was man damals in Europa unter Luxus verstand, kam aus Deutschland und wurde meist in Lüderitz angelandet.[4]

Die Gesamtdiamantenproduktion in Deutsch-Südwest von 1908 bis 1913 wird auf 4.693.321 Karat im Wert von 151.926.000 M veranschlagt. Von dieser Summe wurden mindestens 40 %, also rund 60 Mio. M Diamantensteuer an den Fiskus gezahlt, eine Summe, die der ganzen Kolonie zugutekommen konnte und die allein zwei Drittel der gesamten Einnahmen der Kolonie ausmachte.


Abstieg

Kolmannskuppe galt damals als die reichste Stadt Afrikas, was angesichts der geringen Einwohnerzahl wohl auch stimmen mag. Dennoch war Kolmannskuppe nur ein Paradies auf Zeit. Die naheliegenden Diamantenfelder waren bald abgebaut und so verlagerte sich die Diamantenförderung immer weiter nach Süden in Richtung Elisabethbucht, Pomona, Charlottenthal und des Bogenfelsens. 1930 wurde der Diamantenabbau bei Kolmannskuppe ganz eingestellt, die Bewohner verließen nach und nach den Ort und überließen ihn der Wüste. Die letzte Person lebte hier bis in die 1960er Jahre. Viele Wohnungseinrichtungen, Sportgeräte in Schulen u. ä. wurden gar nicht erst mitgenommen."



Wir machten eine Führung mit, die uns diese Geschichte auch anhand der vorhandenen Gebäude plastisch vor Augen führte.


Irgendwie skurril.


Dann den kurzen Weg weiter nach Lüderitz. Hier und da finden sich noch Häuser und Relikte aus der "Deutschen" Zeit. Wir machten einen gemeinsamen Rundgang durch die Stadt bis zum Hafen. Nicht besonders spektakulär.

Gemeinsamer Mittagsimbiss in einem portugiesischen Restaurant, wir begnügten uns mit überbackenen Austern.

Auf dem Rückweg Stop an einem Aussichtspunkt an einer Tränke für die dort lebenden Wildpferde. Außer zwei Pferden und einem Straußenpaar war allerdings nichts zu beobachten.




Das Abendessen im Hotel war wieder gut, Oryx Rouladen. Und als Absacker den neu entdeckten Kräuterschnaps "Essence of Namibia" mit Hauptbestandteil Teufelskralle


15.05.24

Nach Absolvieren der gewohnten Morgenroutine nach dem Motto "Never change a winning strategy" machen wir uns auf eine Mammutetappe Richtung Norden mit Ziel Namibwüste.

Ca. 400 km über Schotterpiste. Kein Vergnügen.

Um mal eine Vorstellung zu geben. Der erste Ort auf der Strecke ist Helmeringhausen, nach 120 km. Etwa zehn Häuser und ein kleines Hotel, eine grüne Oase in der Wüste. Nach einer kurzen Pause geht die wilde, schon mal nervige Fahrt aufgrund der Rüttelei weiter. Der nächste Ort, Maltahöhe ist wiederum 120 km entfernt.

So, ich mache jetzt eine Pause, da der Versuch des Schreibens während der Rüttelfahrt zusätzlich entnervt.

Maltahöhe ein etwas größerer Ort. Einkehr und Imbiss im Hotel. Hatten Glück, für eine andere Reisegruppe zeigte eine junge einheimische Tanzgruppe Tänze aus ihrem Repertoire. Nette Abwechslung.

Um ein Uhr ging es wieder auf die Piste, weiterhin kein Vergnügen. Noch 170 km!

Weiterhin sehr ruckelige Piste. Nach dem Mittagsimbiss geht es mir nicht gut, meine Bauchbeschwerden nehmen zu. Irgendwann erreichender unsere Lodge, wieder von der Kette Gondwana. Ich lege mich gleich hin und lasse auch das Abendessen aus, Karin lässt es sich schmecken 🙂.


16.05.24

Heute klingelt der Wecker schon um 05:30, um 06:00 nur einen Morgenkaffee und ein Frühstückspaket.


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Um 06:30 Uhr Abfahrt, denn wir wollen die Namibwüste möglichst früh erreichen. Wegen der Temperatur und dem Besucherandrang, der später zu erwarten ist. Sind wir gar nicht mehr gewohnt, so viele Menschen.

Nach ca. einer Stunde erreichen wir den Eingang zum Nationalpark, von da aus eine weitere halbe Stunde bis zum Parkplatz. Von hier aus geht es nur mit parkeigenen Fahrzeugen weiter. Dafür muss Ruth unsere Gruppe anmelden. Obwohl hier schon viele Menschen warten, können wir zügig los. Mit einem typischen Safarijeep geht es dann weitere vier km weiter Richtung der großen Dünen in Sossusvlei. Rechts und links ziehen sich schon die roten, hohen Dünen, bis zu 300 m hoch der Straße entlang. Irre Landschaft.

Wir fahren vorbei an der höchsten Düne, "Big Daddy", da ist schon sehr viel los, die Menschen beginnen die Düne zu erklimmen.

Wir fahren weiter zur "Big Mama", einer Düne mit ca. 100 m Höhe.

Einige machen sich auf, die Düne zu ersteigen. Gerne wäre ich dabei, hatte mich sehr auf diesen Moment gefreut, aber aufgrund meiner Bauchprobleme bin ich zu schlapp.

Schon die ersten Meter durch den Dünensand strengen sehr an.

Weil ich das schon ahnte, hatte ich meine Drohne mitgenommen.

Um dann festzustellen, dass ich mein Mobiltelefon, Voraussetzung für den Drohnenflug, im Bus gelassen habe. Nächste Enttäuschung.

Karin schafft es immerhin, die halbe Höhe der Düne zu erklimmen.


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Der Wind nimmt zu, schon ein kleiner Sandsturm.

Nach eineinhalb Stunden geht es auf den Rückweg, diesmal mit einem Traktor mit Anhänger, so wie bei einem Himmelfahrtsausflug. Die Rückfahrt wird dadurch allerdings auch nicht erträglicher.

Auf der Fahrt zum Hotel machen wir einen kleinen Schlenker, um den Sesriem Canyon zu besuchen.


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Ca. 50 m Abstieg und um dann 200 oder 300 m im Canyon zu gehen. Erinnert sehr an Petra (Jordanien), rechts und links des Weges steile Felswände, wenngleich nicht so hoch wie in Petra.

Dann weiter über die Waschbrettpiste zurück zum Hotel.

Für die Sundownerfahrt der Lodge meldeten wir uns ab, wollten die Zeit für uns haben. Für mich auch Waschtag, ist ja fast Reisehalbzeit.

Ich habe dann aus lauter Frust doch noch die Drohne in die Luft gebracht, um einige schöne Bilder der Lodge und Umgebung zu machen.


Wischen!


Abendessen in der Gruppe.


17.05.24

Ich brauche es kaum noch zu erwähnen, wie der Tag startet. Abfahrt um 08:00 Uhr.

Ziel Swakopmund. Distanz ca. 350 km.

Nach einer halben Stunde Rüttelpiste ein Stop in Solitaire, einer Wüstenstation mit Tanke, Lodge und hervorragender Bäckerei.

Und natürlich Toiletten.

Von hier bis Swakopmund gibt es nichts mehr! Nur Wüste, zum Teil trostlos.

Die Rüttelei und Schaukelei kann einem schon auf das Gemüt schlagen.

Deshalb sind wir sehr froh, gegen 13:00 Uhr in Swakopmund einzufahren.

Ein hübsches Städtchen mit viel deutscher Tradition.

Wir kommen im Hotel Hansa für zwei Nächte unter, einem gediegenen gehobenen Hotel in der Ortsmitte.

Von da aus machen wir uns zu Fuß auf durch den Ort, bis zur alten Seebrücke.

Ein kleiner Snack und zurück ins Hotel.

Um 18:00 Uhr erwartet uns ein Vortrag über die Geschichte von Swakopmund.

Wirklich sehr interessant.

Bei Interesse empfehle ich Wikipedia.

Danach wieder gemeinsames, gutes Abendessen.

Morgen 07:45 Abfahrt zum nächsten Event.


18.05.24

Wie schon erwähnt, Abreise vom Hotel 07:45.

Ziel Walvis Bay,nicht weit von Swakopmund entfernt, gut 30 km. Die Straße führt noch einmal südwärts, links die Dünen der Namib Wüste, die bis ans Meer reicht, rechts der Ozean. Wir sehen an einigen Stellen noch die Überbleibsel der ehemaligen Bahnverbindung zwischen den Orten, heute vom Sand verschlungen.

In Walvis Bay, einst unter englischer Besatzung entstanden und gewachsen, steuern wir den großen Hafen an.

Hier soll unser Bootsausflug beginnen. Wir erreichen den Anlieger und können noch sehen, wie die Boote zu Wasser gelassen werden.

Es starten drei Boote, unsere Gruppe ist also nicht die einzige.

Wir finden aber Platz auf dem größten Boot, gesteuert von einer jungen Bootsführerin, sie spricht deutsch mit uns, mittlerweile keine Überraschung, aber ungewohnt.

Überraschend aber der Besuch, den wir nach kurzer Fahrt auf dem Boot erhalten.

Von hinten nähert sich fliegend ein Pelikan, überholt uns, um dann auf dem Vorderdeck zu landen. Spektakulär. Die Bootsführerin und der Pelikan kennen sich und sie bittet ihn auf das Deck. Dort ist der Laufsteg für ihn bereitet. Nach einigem Zögern kommt er der Bitte nach und steigt herab.




Hier lässt er sich bewundern und wird mit leckeren Fischhappen belohnt.

Nachdem er uns verlassen hat, kommt der nächste Gast die Hintertreppe hochgeklettert, eine Robbe. Auch sie lässt sich bestaunen und mit Fisch belohnen.

Weiter geht die Fahrt dann zu Seehundbänken.



Wir kommen nah heran, das Wasser wimmelt vor jagenden Robben. Wir schauen dem Schauspiel eine zeitlang zu.

Auf dem Rückweg, bevor wir einen Stop für einen Imbiss machen, sehen wir noch Delphine.


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Dann gibt es frische Austern und Champus und Schnittchen. Nett gemacht.



Namibia hat wohl ausgezeichnete Austern, die wegen des nährstoffreichen Wassers nur 9 Monate für ihr Wachstum brauchen; in Frankreich wohl drei Jahre.

Ich probiere meine erste Auster in diesem Leben, und damit auch die letzte. Nicht meine Sache.

Ein schöner Ausflug bei dem für diese Region sehr warmen Wetter. Glück gehabt.

Dann geht es zurück zum Hotel. Der Nachmittag ist eigentlich frei. Ruth bietet einen Stadtrundgang an, wir haben uns für eine optionale Tour in die Townships entschieden, zusammen mit Carola, einer weiteren Reiseteilnehmerin - aus Berlin.

Wir werden am Hotel von unserem Guide "Beatle"abgeholt, einem kräftigen und großen Schwarzen mit langem geflochtenem Haar. Er lebt selbst in den Townships und ist natürlich eine gute Quelle.

Wir erfahren viel Interessantes über das Leben in den Townships, besuchen Oma Erika, eine Frau aus dem Stamm der Hereros und können viel über die Kultur des Stammes erfahren. In dem kleinen 1-Zimmer-Haus leben vier Generationen.

Dann geht es weiter zu einer Frau aus dem Stamme der Nama, die im Süden des Landes leben. Sie ist eine Kräuterexpertin und zeigt uns verschiedene Pflanzen und erklärt deren gesundheitliche Wirkung. Unter anderem die Teufelskralle.

Dann schauen wir uns das Neubauviertel der namibischen Regierung für erschwingliche Häuser für die ärmere Bevölkerung.

Über 60 % der namibischen Bevölkerung leben in diesen Townships.

Auch dort gibt es eine große Breite an Qualität der Unterkünfte, von ordentlichen Häusern bis zu Blech- und Holzhütten. Es gibt offizielle Gebiete und inoffizielle.

Zum Abschluss einen kleinen Imbiss von lokalen Gerichten, Porridge mit Bohnenbrei und Spinat; und die Spezialität Mopaneraupen, nur Karin findet ganz furchtlos Gefallen daran.

Da das Abendessen heute frei ist, gehen wir ins Brauhaus um die Ecke: wieder zuhause in Deutschland. Man spricht und isst deutsch. Verrückt!

19.05.24

Heute geht es - wie üblich - um 08:00 Uhr los in Richtung Damaraland, d. h. etwas nordöstlich, ca. 300 km. Hinter Swakopmund mit guten Straßen geht es sehr bald wieder auf Sandpiste weiter. Durchschnittlich mit 70 - 80 km/h brettert unser Fahrer über Stock und Stein. Man gewöhnt sich etwas daran, aber großer Spaß kommt dabei trotzdem nicht auf. Aber da müssen wir durch!

Wir hatten ja überlegt, ob wir eine solche Tour als SelbstfahrerIn machen, sind aber heilfroh, diese Strecken nicht selbst fahren zu müssen. Schon um des lieben Friedens im Auto willen 😎.

Nach einigen kurzen Stops mit Erklärungen von Ruth erreichen wir am frühen Nachmittag die Gondwana Damara Lodge.

Wieder eine größere Anlage mit freistehenden Gästehäusern, im Zentrum ein Pool mit schattenspendenden Bäume. Ein ruhiger Nachmittag, der gut tut.

Um 18:00 Uhr ein kleiner Ausflug mit kurzem steilem Anstieg zu einer Aussichtsterrasse mit kleiner Bar zum Sundowner. Tolle Aussicht über das weite Baumsteppenland, immer wieder großartig.

Bei einem Gin Tonic erleben wir ein schönen Sonnenuntergang.


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Danach geht es bergab zum Abendessen.

Mein Bäuchlein will allerdings weiterhin keine Ruhe geben.


20.05.24

Ein neuer Tag bringt neue Eindrücke.


Wieder starten wir pünktlich um acht Uhr. Heute bleiben die Koffer im Hotel.

Wieder brauchen eineinhalb Stunden bis zum Ziel, Twyfelfontain, ein Weltkulturerbe.

Es handelt sich hierbei um ein Gebiet mit bis zu 6.000 Jahre alten Felszeichnungen, die in die roten Felsen gekratzt wurden. Auch das Gebiet ist Nationalpark, erfordert Eintritt und darf dann nur mit Guide betreten werden. Nach kurzer Zeit wird der Weg bergauf schwieriger zu begehen, zwei der Gruppe müssen passen. An verschiedenen Stationen sind dann die Zeichnungen zu besichtigen, verschiedene Tiere wie Antilopen, Giraffen, aber auch ein Löwe und Elefant sind zu sehen, ebenso wie eine Karte der Wasserstellen der Gegend.




Es wird in diese Zeichnungen sehr viel hinein interpretiert, für den normalen Betrachter kaum nachvollziehbar.

Schon eindrucksvoll, andere Kulturen waren zu dieser Zeit weiterentwickelt.


Weiter geht es zu einem "Living Museum#, einem Ort, an dem einheimische Stämme die Gäste über ihre Kultur informieren und diese lebendig präsentieren können.

Wir hatten Glück, dass wir zu dieser Zeit die einzigen Gäste waren und so die volle Aufmerksamkeit der Gastgeber vom Stamme der Damara hatten.

Ein Damara Mann, natürlich in traditioneller Tracht, führt uns launig durch verschiedene Stationen. Medizinfrau mit verschiedenen Kräutern, Bierbrauen, ein traditionelles Brettspiel (komplizierte Regeln), Feuer machen, ein Rundhaus mit Frauen, die den traditionellen Schmuck herstellen und Tanz und Gesang.




Es macht viel Spaß, wir fühlen uns willkommen.

Ich denke, hier hat sich die Einstellung auch der Besucher gegenüber früher sehr geändert. Wurden früher andere Kulturen eher von den erhabenen Weißen als wilde und primitive Exoten vorgeführt und begafft, so, denke ich, haben wir heute eine andere emanzipiertere Betrachtungsweise und nähern uns mit Respekt und echtem Interesse, so wie auch bei dem Besuch in den Townships.

Und wir fühlen, dass es bei diesen Menschen auch gut ankommt.

Im Gegensatz zu den sicher interessanten Felsbildern geht der Besuch auch ans Herz.

Die nächste Station ist der Petrified Forest.

"Auf einer Fläche von rund 300 × 800 m sind 50 bis 60 größere fossile Baumstämme verstreut, die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alt sind. Die größten Stämme haben etwa 30 m Länge und bis zu 6 m Umfang."

"Die Stämme sind in unzählige kleinere Stücke zerbrochen; doch obwohl es sich um jahrmillionenaltes Gestein handelt, sind die Jahresringe zu erkennen. Da die Stämme keine Reste von Wurzeln aufweisen, nimmt die Wissenschaft an, dass es sich um Treibholz handelte, das – vermutlich aus Angola – durch eine große Überflutung hier angeschwemmt wurde." (Wiki).


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Interessant, aber geht uns nicht so nah wie das Living Museum".

Abends Essen im Hotel.


21.05.24

Heute wieder Umzugstag. Ziel die Gondwana Etosha Lodge.

Auf dem Weg machen wir einen Abstecher zur Fingerklippe, einem steil aufragenden fingerfertigen Fels, der Rest eines abgetragenen Tafelbergs.

Leider kommt man nicht an den Felsen heran, da auf Privatland und unzugänglich, daher nur von weitem sichtbar.

Dann weiter nach Khorixas, einer Kleinstadt. Noch einmal Verpflegung Bunkern und Geld abheben, was sich als schwierig erweist, da ein ATM außer Funktion und am anderen lange Schlange. Das braucht Geduld. Wir brauchen Bares, da wir nicht den Standardausflug am nächsten Tag in die Etosha Pfanne mit dem Bus machen wollen, sondern als Extratour mit Safarijeeps auf eigene Kosten. Und das in bar.

Dann weiter zur Gondwand Etosha Lodge.

Haupthaus ähnlich der anderen Gondwana Lodges, die Unterkünfte, kleine Häuschen, rechts und links wie an der Perlenkette aufgereiht. Das ist aus unserer Sicht nicht günstig und hat schon etwas von Zumutung. Wir haben vom Haupthaus einen Weg von ca. 500 m. Ausstattung vergleichbar zu anderen Lodges. Wifi nur im Haupthaus und auch da schlecht.

Abendessen war auch schon besser. Ich achte sehr darauf, was ich esse, meiner Bauchbeschwerden zuliebe.


22.05.24

Heute der große Tag mit der ersten Etosha Safari, leider ohne Didi, der wegen Bauch passen muss.

So wird dieser Tag von der Co-Autorin Karin beschrieben werden.

Ich nutze den Tag zur Erholung.


Beitrag von Karin folgt.


23.05.24

Ich entscheide mich morgens um 06:00 Uhr auch heute nicht an der Safari teilzunehmen, fühle mich bauchmäßig dafür noch nicht ausreichend gewappnet.

So mache ich den langen Gang zum Haupthaus, um meine Teilnahme abzusagen.

Karin hatte sich schon gestern entschlossen, heute einen ruhigen Tag zu verleben.

So machten wir noch ein Nickerchen, um dann heute mal das Frühstück zu uns zu nehmen, bis 09:00 Uhr.

Ein ruhiger Vormittag auf dem Zimmer, mittags wegen Wifi nochmal zum Haupthaus, ein, zwei Erfrischungsgetränke. Wieder zurück zum Zimmer, um dann um drei Uhr wieder zum Haupthaus zu gehen.

Die anderen waren von der Safari zurück, heute ohne Begeisterung, nur zwei Nashörner aus der Ferne.

Wir treffen uns mit anderen Teilnehmern zu einem privat organisierten Ausflug zu einem in der Nähe liegenden staatlichen "Freiluftzoo".

Unser Bus bringt uns dort hin.

Wir zahlen einen für hiesige Verhältnisse stolzen Preis und besteigen dann einen Anhänger mit Sitzbänken, von einem Traktor gezogen.

Wir fahren dort von - großem - Gehege zu Gehege. Dort bekommen die jeweiligen Tiere Futter und so werden wir, oder besser das Futter schon sehnsüchtig erwartet.

Es handelt sich dabei um Geparde, in deren Gehege wir direkt einfahren, um Tüpfel- und braune Hyänen, Luchse, die sich ihr Futter durch Sprungkünste verdienen müssen, einen Leoparden, der fotogen auf einem Baum thront und sich vom Futter nicht verlocken lässt bis hin zu zwei Löwen, prächtige Tiere, die sich des Futters gierig annehmen.

Das Ganze ist ein wahrhafter Schatz fürs Fotografieren und ich bin wieder einmal froh, meine Kamera mit dem 400er Tele mitgenommen zu haben.



Und ich bin froh, entschädigt worden zu sein für die ausgefallenen Safaris. Toll!

Danach im Hotel ein Kaltgetränk, wieder zum Zimmer und zurück zum Abendessen.

Der Schrittzahlmesser brummte.

Das Essen in diesem Hotel eher enttäuschend.

Morgen beginnt der lange Weg zurück nach Windhoek, bzw. zu einer Lodge in der Nähe.

24.05.24

Wecker um 07:00, um 09:00 Uhr Start zunächst Richtung Osten, wieder hauptsächlich Schotter. In Outjo Mittagspause mit Imbiss und Erfrischungsgetränk.

Anbei netter kleiner Laden, wir finden einen Tischläufer und ein Tischset, nettes Mitbringsel.

Dann weiter Richtung Süden, Ziel die Omaruru Game Lodge. Gegen 14:00 Uhr treffen wir ein und sind sehr positiv überrascht. So hatten wir uns Lodges eigentlich vorgestellt. Wunderschöne Anlage, Palmenhain, runde, strohgedeckte Hütten 🛖.

Die ganze Anlage liegt an einer Wasserstelle mit vielen Tieren, sozusagen direkt vor der Tür. Tolle Atmosphäre. Das Restaurant mit der Terrasse liegt auch direkt an der Wasserstelle.

Auf dringende Empfehlung von Ruth, insbesondere für mich, da ich Etosha ja verpasst habe, machen wir (die gesamte Gruppe) eine Game Safari der Lodge mit.

Die Lodge umfasst ein mehrere Quadratkilometer großes Gebiet, in dem sich die Tiere frei bewegen. Wir sind acht Gäste auf unserem Safarijeep, unser Guide ein netter junger Kerl, der interessante Erklärungen liefert.

Die Begegnungen mit den Tieren sind sehr eindrucksvoll, weil zum Teil extrem nah. So nah, dass ich z. B. die Elefanten direkt berühren kann.




Natürlich kommen sie auch so nah, weil es doch ein paar Leckerlies gibt. Die Zebras fressen zum Beispiel aus der Hand. So alles hautnah, tolle Fotos garantiert. Wir erleben Giraffen, Zebras, Nashörner mit Nachwuchs, Straußen, natürlich Oryxantilopen und an mit einem Extrawasserloch Flusspferde.



Großes Erlebnis.

Sehr beeindruckt und glücklich nehmen wir dann ein gutes Abendessen. Die Tiere am Wasserloch bekommen auch ihr Abendmahl, Gnus, Antilopen, Zebras, Giraffen auf hohen Ständern, Straußen und andere. Die Pfauen haben sich schon auf einen Baum zurückgezogen.

Leider zieht die Karawane morgen schon weiter.


Abschied am Windhoek Eros Airport:


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Hinweis:Auf Mobilgeräten am besten mit Safari oder Chrom Bowser!​

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