Auf große Fahrt
- Dietrich

- 31. Juli
- 14 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Okt.
Bald geht es los, mit dem Flieger über den Atlantik und auf dem Atlantik mit der Queen Mary 2 zurück.
Langsam steigt die Vorfeude, aber auch Spannung
05.08.2025
Jetzt geht es los. Es gibt halt in Haus und Garten immer an viel zu denken vor einer längeren Abwesenheit. So können wir bei Abfahrt nur hoffen, an alles gedacht zu haben.
Der Wecker klingelt um 04:00 Uhr morgens! Ein kleiner Kaffee und die letzten Handgriffe werden getan. Um 05:15 Uhr kommt der bestellte Uber, eingeladen und los.
Wieder überkommt uns eine leichte Traurigkeit, als wir an Tegel vorbeifahren.
Warum denn in die Ferne schweifen, lag das Gute doch so nah.
Aber weiter führt der Weg in Richtung Süden, der Verkehr spielt Gottseidank zu dieser Zeit mit. Pünktlich um 05:45 Uhr sind wir am BER. Ich konnte am Vortag nicht einchecken, da es wohl ein Problem mit der ESTA-Genehmigung gab. So auch hier am Self Check-in Schalter, bei Karin funktionierte es problemlos. Ich musste zum LH Serviceschalter, wo ich dann auch einchecken konnte. Geschafft!
Die Sicherheitskontrolle angenehm leer, Karin mit den Suchtstäbchen versorgt, eine Kleinigkeit gefrühstückt und dann warten. Der Flug nach München pünktlich, weite Wege dort, unter anderem mit der Bahn, zweimal Passkontrolle bis zum neuen Gate.
Dort große Menschenmenge, es gilt ja auch einen Airbus 380 zu füllen.

Drei Brücken führen zum Flugzeug, zweimal erste, einmal zweite Etage, schon eindrucksvoll.
Am Gate den Reiseleiter getroffen.
Wegen der Beinfreiheit Sitze am Notausgang gebucht, aber mit Nachteilen verbunden.
Klapptische in der Armlehne, kein Bildschirm für Entertainment und viel Toilettentrafic.
Aber ansonsten guter Service bei LH, annehmbares Essen und Getränke, nettes Personal.
Und das für ca. 100 € pP. Flugzeit soll 08:25 betragen, Start mit einer halben Stunde Verspätung.
Sechs Stunden Zeitverschiebung, also nach 15:00 Uhr Ortszeit am JFK.
Landung gegen 15:20 Uhr. Lange Warteschlange an der Immigration, nicht übermäßig viele Schalter. Man fühlt sich nicht durchaus Willkommen.
Esta wird nicht gebraucht, dafür Passbildanalyse und alle Fingerabdrücke.
Dann zum Gepäck, um festzustellen, dass Dietrichs Koffer fehlt, wie auch zwölf andere der Reisegruppe. Laune gen Null. Besuch im Servicebüro der LH und dann teils mit (Karin), teils ohne Gepäck zum Hotel. Ein „schönes Hotel“ (wenn man den Charme der 80‘er mag) direkt am Times Sqare (Sheraton). Steigert die angeschlagene Laune nicht gerade. Ist ja auch ein langer Tag, plus sechs Stunden.
Kurze Siesta, dann um 08:00 Uhr Abmarsch zum Abendessen, ca. fünfzehn Minuten Fußmarsch. Nettes Restaurant/Bar, guter Service, Essen in Ordnung.
Irgendwann macht sich doch eine gewisse Bettschwere bemerkbar, so dass wir den Heimweg antreten.
Ich wußte nicht, dass der tolle Song von Georg Benson „On Broadway“ mal diese Bedeutung für mich gewinnen würde!
Hans guck in die Luft, also olle Icke, hat sich gleich am ersten Abend, am Broadway, beeindruckt von den vielen bunten Lichtern und auf der Suche nach dem besten Fotomotiv, auf die Nase gelegt, Stufe übersehen, und der Länge nach das berühmte Pflaster „On Broadway“ aufgesucht. Hatte aber großes Glück im Unglück, sah mich schon mit Kopfplatzwunde im Krankenhaus. Gottseidank nur Abschürfungen auf der Stirn (hab eben doch einen Dickschädel), eine innere Blutung am später blauen Auge.
Aber das operierte Knie, auf das ich auch gestürzt bin, tut mir noch länger weh.
Aber es hätte wesentlich schlimmer kommen können, das ist das Gute im Schlechten.
06.08.25
Heute findet die Stadtrundfahrt statt, Start 09:00 Uhr. Wir versuchen, mit unseren Coupons zu Frühstücken. Vor dem Frühstücksraum eine lange Schlange Menschen. Wir drehen ab, verschenken unsere Gutscheine an ein dankbares Paar. Frühstück 44 $ pP!
Leider sieht es in der Alternative Starbucks genauso hoffnungslos aus. Also kein Frühstück. Pleite!
Dann rein in den Bus und ab durch volle Straßen. Erst in nördlicher Richtung, am Central Park vorbei, dann Richtung Süden, also Richtung Manhattan. Unsere Reiseleiterin versucht uns jeweils etwas zum gerade durchfahrenen Viertel zu erzählen. Sieht alles ähnlich aus, zumal in einer Stadt der Skyscraper eine Fahrt in einem oben geschlossenen Bus wenig Sinn macht. Stationen sind dann die sehenswerte Central Station, die Wall Street (NYSE) und Ground Zero, eine sehr schön gestaltete Gedenkstätte für die Opfer der Anschläge auf die Türme des World Trade Centers (9/11).
Das neue One World Center und die Gedenkstätte an die "alten Türme"
(Bilder schieben oder Pfeile re, li nutzen)
Karin war seinerzeit auf einen der Türme gefahren, um die Aussicht auf die Stadt zu genießen. Heute sind dort, wo die Türme standen, jeweils Becken in der Größe der ehemaligen Grundrisse. An den Seiten fließt Wasser die ca. 20 m hohen Wände herab, strömt dann zur Mitte in ein zweites eingelassenes Becken, fließt dort hinein und verschwindet. Das steht für die vielen Menschen, die an diesem Tag aus ihrem Leben und für ihre Nächsten verschwanden. Schöne Metapher.
Umrandet werden die Becken von einer hüfthohen Mauer, auf der auf Metallplatten die Namen der Opfer eingraviert sind, manchmal mit Blumen an den jeweiligen Namen. Die Erinnerung ist also noch wach, wie auch in uns die Erinnerung an die grauenvollen, unvergesslichen Bilder wieder die Gefühle der Unfassbarkeit des Geschehens hervorrufen.
Eindrucksvoll!
Eindrücke vom Stadtbild, beeindruckend diese schmalen Türme, Central Station
Dann geht es wieder zum Hotel, wo mein Koffer immer noch nicht angekommen ist, natürlich ärgerlich.
Unser Abendessen nehmen wir heute in einem uns empfohlenen Burgerrestaurant, „Shake Shack“, direkt gegenüber unserem Hotel, ein, annehmbar. Wir können draußen sitzen. Ich entdecke auf der anderen Straßenseite ein Geschäft mit Handybedarf und sonstige Elektronik. Da unsere IPhones und IPads dringend einer Stromzufuhr bedürfen und die Ladeinfrastruktur noch in Didis Koffer unterwegs ist, besuchen wir dieses Geschäft und kaufen ein für Amerika passendes Ladegerät. Wenigstens dieses Problem gelöst.
07.08.25
Wieder kein Frühstücken möglich.
Um. 10:00 Ihr dann Treffen am Gift Shop im Hotel und Abmarsch zum nahen Museum of Modern Arts (MOMA). In der modernen Eingangshalle, wie das ganze Museum ein hochmoderner Museumsbau, Aufteilung in zwei Gruppen für die deutsche Führung.
Erster Stop bei van Gogh. Natürlich großer Trubel vor dem berühmten Bild, unsere Führerin gibt Erklärungen, die leider in dem Besucherlärm nicht bei uns ankommen. In anderen Museen hat der Führer bzw. die Führerin ein Headset, das die Kommentare auf die Kopfhörer der geführten Gruppe überträgt.
Das empfinde ich hier als ungenügend. So machen Karin und ich uns alleine auf Besichtigungstour. Eindrucksvolle Ausstellung in sechs Etagen, Stoff für vierzehn Tage. Wir schaffen zwei Stockwerke in gut zwei Stunden, um uns dann im schön gestalteten Hof, einer Oase der Ruhe, etwas auszuruhen und die vielen Eindrücke zu verarbeiten, vor dem gemeinsamen Heimweg.
Am Nachmittag Freizeit.
Wir beschließen diese mit einem Besuch des Empire State Building zu nutzen.
Karten reservieren wir uns online. Wir buchen die Spezialtour, die uns an etwaigen Warteschlangen vorbei auch in das 102. Stockwerk führt. Entsprechend der Preis! Aber „once in a lifetime“! Für normal Zahlende ist es das 80.. Wir gehen die 2,5 km zu Fuß, von der 53. Straße über den Broadway und Times Square durch das Gewimmel des Zentrums bis zur 35. Straße. Dort irren wir etwas herum, wir fragen uns durch, bis mir ein Taxifahrer sagt, wir stünden direkt davor. Also Eingang gesucht, und ab zum Fahrstuhl. In der 80. dann Umsteigen in den Lift zur 102. . Bei dem Preis nur wenige Besucher. Bodentiefe Fenster am höchstmöglichen Punkt der Spitze des ESB.
Durchmesser der Plattform vielleicht 10 m. Natürlich gigantischer 360 Grad Rundblick. Das hat sich gelohnt. Staunend drücken wir uns die Nase an den Glasscheiben platt.
Nachdem wir uns satt gesehen haben, fahren wir runter in die 80..
Hier ist der Umgang im Freien, der Ausblick ist deutlich weniger beeindruckend.
Also verlassen wir mit dem Lift diese einen Besuch werte Stätte und machen uns auf der 5th Avenue auf den Rückweg, ständig gegen den entgegenkommenden Strom von Menschen, viele auf ihr Handy starrend, ankämpfend.
Schon etwas müde kommen wir am Hotel an.
Viel Erholungszeit bleibt nicht. Um kurz vor sieben geht es gemeinsam zum Abendessen in ein brasilianisches Lokal. Ich glaube, diese Art zu essen nennt sich Rodizio.
Sehr großes Lokal, sehr gutes Vorspeisenbuffet. Wenn man mit einer Karte am Platz „grünes Licht“ gibt, kommen Kellner mit verschiedenen Fleischspiessen und bieten etwas davon an. Fleisch und Huhn in verschiedenen Variationen. Alles von sehr guter Qualität!
Ein schöner Abend.
08.08.2025
Die selbe Frühstückskatastrophe. Meine clevere Karin besorgt aber zwei Kaffee und zwei Stück Kuchen.
Heute geht es aufs Schiff.

Also Koffer packen und in die völlig überfüllte Lobby.
Unser Reiseleiter passt während des Wartens auf den Bus auf die Koffer auf, wir gehen auf einen guten Burger über die Straße. Zwei Burger, ein großes Getränk und Fritten für 40 $.
Kaum zurück kommt der Bus und fährt uns zum Schiff, ich denke nach Bay Ridge, Brooklyn. Natürlich wieder lange Schlange zum Einchecken, kurze Probleme mit dem britischen ETA. Dann zur Kabine auf Deck 11, dem höchsten Gästedeck, sehr schön mit Balkon, allerdings mit leichter Sichtbehinderung durch das überragende Deck 12.
Bietet allerdings auch Wetterschutz.

Was wir bisher gesehen haben, ist alles sehr hochwertig und geschmackvoll, aber in meinen Augen etwas aus der Zeit gefallen. Queen Elizabeth hätte oder hat (?) die Queen Mary sicher gefallen.

Stimmungsvoll dann die Ausfahrt aus dem Hafen und der schwindende Blick auf New York, vorbei an der Freiheitsstatue.
An diesem Abend haben wir keine Lust mehr auf Smart Attire im Restaurant Britannia, wir gehen zum Allerweltsbuffet im King‘s Court. Weitläufiges Selbstbedienungsrestaurant mit netten Plätzen mit Blick auf das Meer. Essen gut.
Und dann ab in die Federn.
09.08.2025
Unser erster Tag an Bord.
Es gibt jeden Tag eine Bordzeitung mit dem gesamten Tagesprogramm, eine Fülle unterschiedlicher Angebote. Frühstück im Kings Court, Deck 7. in Ordnung.
Um 11:00 Uhr im Saal „Illumination“ ein witziger Vortrag von Lorenz Maroldt, dem Herausgeber des Tagesspiegel über die skurrilen Seiten Berlins, anhand entsprechender Fotos. Das Motto der offizielle Werbeslogan „Berlin ist anders“, ein Slogan, der nicht einzigartig ist, sondern von sehr vielen anderen Orten verwendet wird, wie wir hier erfahren.
Um 17:00 Uhr dann ein Sektempfang vom Tagesspiegel, in Person von Herrn Maroldt.
Zur Zeit sei hier erwähnt: Während der Schiffsfahrt werden uns die auf dem Hinflug geschenkten sechs Stunden Lebenszeit wieder Tag für Tag um eine Stunde abgeknapst. Jeden Mittag wird die Uhr, und damit die Bordzeit, um eine Stunde vorgestellt.
Während des Empfangs führte ich ein interessantes Gespräch mit Herrn Maroldt.
Wir kamen zu der Erkenntnis, dass Berlin nach und nach das, was Berlin anders macht(e) (siehe Berlinslogan oben), im wesentlichen aufgrund politischer Entscheidungen, aufgibt bzw. verliert. Dann ist Berlin eben nicht mehr anders als andere Städte, besonders im internationalen Vergleich nicht mehr konkurrenzfähig.
Sozusagen sein Tafelsilber verscherbelt, genannt sei hier die Bebauung des Tempelhofer Feldes, die Einschränkungen der breiten Kultur- und Clubszene oder auch die fehlende Förderung für die Sylvesterparty, die, egal wie man zu ihr steht, weltweit Aufsehen erregte. Interessant.
Danach das Essen zum Galaabend, auch wir in Gala, im Britannia. Anschließend ein Besuch der Tanzshow, bevor wir in den Ballsaal zu Galaball wechselten. Tanz zur Musik einer Tanzkapelle.
Danach gute Nacht..💤
10.08.2025 (Sonntag)
Frühstück im Kings Court.
Um 11:00 Uhr Im „Illuminations“ Gespräch vom mittlerweile bekannten Lorenz Maroldt mit dem ehemaligen Kanzlerkandidaten und Finanzminister in der Wirtschaftskrise 2009 „Ihre Einlagen sind sicher!“ Per Steinbrück. Auf die Fragen von Herrn Maroldt
äußert Herr Steinbrück auf eine sehr angenehme Art sehr vernünftige Ansichten (unserer unbedeutenden Meinung nach) zu vergangenen und aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen. Immer wieder ist ihm die Zustimmung des Auditoriums sicher.

Mittags dann war es uns im großen Saal möglich, das Training der Tänzer des „English National Ballet“ zu beobachten. Höchst interessant!

Nach kurzer Pause geht Karin zum Aquarell Malkurs. Didi beschäftigt sich mit dem Reisebericht. Abendessen im Britannia, danach einen Drink auf der Terassenbar Deck 8 (gleichzeitig der einzige Rauchtreff!). Dort treffen wir nette Reisegenossen/innen. Zusammen gehen wir dann ins Kino zu „Elliot“.
11.08.2025
Nach gut verbrachter Nacht verpasse ich das Maroldtsche Berlinquiz des Tagesspiel.
Lieber Frühstück im Kings Court. Die Auswahl ist gut, aber Trubel wie auf der Aida.
Anschließend wieder um 11:00 Uhr ein Gespräch von Herrn Maroldt, diesmal mit Stefan Aust. Herr Aust ist unbestritten ein herausragender Journalist und Autor.
Wieder moderiert von Herrn Maroldt erzählt Herr Aust viele interessante Episoden seines beruflichen Lebens, leider auf eine Art, die uns nicht gefällt, und die er eigentlich nicht nötig hat, von Selbstlob geprägt. Schade.
Nachmittags ist für Karin wieder Malstunde, ich erkunde etwas das Schiff. Auf Deck 7 gibt es einen kompletten Umgang um das Schiff, teilweise wird gewalkt oder gejoggt.
Sehr nett auch zum Spazieren gehen.
Impressionen von der Queen Mary 2
Auf beiden Seiten des Schiffs stehen hier auch viele Liegestühle.
Nicht nur auf den Hauptdecks 2 und im wesentlichen Deck 3, sondern auch auf verschiedenen anderen Decks gibt es neben dem großen Kings Court auf Deck 7 eine Reihe von Spezialrestaurants und Cafés bzw. Bars, sehr beachtlich. Fast ganz oben auf Deck 12 besteht die Möglichkeit einen Innenpool zu nutzen.
Um 17:00 Uhr trifft sich unsere Gruppe im Raum Atlantic, auf unserem Deck 11.
Herr Maroldt, da wir uns inzwischen duzen, Lorenz berichtet äußerst interessant über seine Arbeit für den Tagesspiegel und die Arbeit der Zeitungsredaktion überhaupt.
Er zeigt die großen Herausforderungen auf, die auf die Arbeit einer Zeitung und insbesondere des Tagesspiegels in der Berliner und der deutschen Medienlandschaft einwirken, besonders auch durch die Veränderungen in der elektronischen Medienwelt.
Sehr interessant.
Wir lassen das Essen im Britannia sausen, weil wir die Vorführung des Englischen National Ballets im Großen Saal besuchen wollen. Der Andrang ist groß, da wir rechtzeitig da sind, bekommen wir einen guten Platz.
Das, was wir zu sehen bekommen, ist großartig. Verschiedene Kostproben zwischen Klassisch, z. B. natürlich der Sterbende Schwan, bis hin zu modernem Tanz, Weltklasse hautnah, begeisternd, ein Höhepunkt der Reise.
Zur Befriedigung der leiblichen Gelüste gehen wir dann in den Kings Court, zufriedenstellendes Buffet. Noch einmal frische Luft geatmet auf dem Rundgang Deck 7 und zufrieden in die Kabine.
12.08.2025
As usual breakfast in the Kings Court.Heute sehr voll.

Eigentlich sollte heute Herr Steinbrück referieren, musste aber absagen. So stellte sich wieder Herr Aust den Fragen des Herrn Maroldt. Weil meine Hörgeräte leider streiken, konnte ich von dem Selbstberäuchrungsgeschwafel wenig Erhellendes verstehen, habe aber wohl auch nicht viel verpasst.
Zwischendurch mussten wir noch bei einem britischen Zollbeamten unsere Pässe vorlegen. Was da sollte, hat sich uns nicht erschlossen.
Um 16:00 Uhr besuchten wir die Vorstellung im Planetarium, dem einzigen auf See, „Worlds beyond the Earth“. Schöne Animation des Sonnensystems und der Planeten, leider für uns nicht so gut zu verstehen, natürlich in Englisch.
Vor dem Essen im Britannia sind wir zum Empfang beim Kapitän und den Offizieren im Queensroom geladen. Also wieder Smart Attire.
Karin hat dazu keine Lust, ebenso wenig zum Essen im Britannia.
Ich mache mich also allein auf den Weg, natürlich ordentlich gekleidet.
Beim Queensroom handelt es sich um den Ballsaal, ein Trio spielt Barmusik, es gibt Getränke und Schnittchen, der Kapitän, wirklich eine Erscheinung wie ein alter Seebär, hält wohl eine launige Rede (ich bin wieder durch meine fehlenden Hörgeräte benachteiligt) und stellt die Offiziere vor. Alles trollt sich dann einen Saal weiter ins Britannia. Finde eine nette kleine Runde an den für uns reservierten Tischen. Als Hauptgang gibt es eine hervorragende Entenbrust. Ich bin mit Karin im großen Theater verabredet, wo das ENB wie am Vorabend noch einmal seine Künste präsentiert.
Wir sind, wie der voll gefüllte Saal, begeistert, tosender Applaus.
Danach trifft sich eine nette Rauchergruppe an dem ihr zugewiesenen Platz auf Deck 8 zum Nachgehen ihres Lasters und ein oder zwei Getränken und einem Pläuschchen.
Immer wieder finden wir in unseren Reisegruppen nette Menschen.
Als mir dann doch zu kühl wird, begeben wir uns zu unserer Kabine und hören noch ein wenig Robin Alexander.
13.08.2025
Ähnliche Themen begegnen uns am Morgen nach dem üblichen Frühstück beim Vortrag vom wieder genesenen Per Steinbrück. „Sagen wie es ist“ ist nicht nur Aufgabe des Journalismus sondern auch der Politik, so fordert er. Es folgt eine bestechende Analyse der internationalen und nationalen Situation, nach dem Stillstand und damit Versäumnissen der Ära Merkel, und Konsequenzen, die diese nach sich ziehen muss. Beeindruckende freie Rede. Solche Politiker würden wir uns mehr wünschen.
Wieder geht Mittags eine Stunde verloren und so muss Karin bald zu ihrem Malkurs.
Nach schlecht geschlafener Nacht geht es mir nicht so gut, auch das Knie schmerzt noch nach dem Sturzerlebnis in NY, ich lege mich hin, was mir Gelegenheit gibt, den Reisebericht fortzuführen.
Insgesamt stehen wir der Reise wieder etwas positiver gegenüber, es ist schon vieles sehr schön hier, kein Vergleich mit anderen Anbietern wie Aida.
Heute stehtwieder ein Galaabend an, Motto „Zwanziger Jahre“, natürlich des 20. Jahrhunderts.
Eigentlich haben wir wenig Lust, zum anderen gehören diese Abende zu den Höhepunkten dieser Reise.
Wie werden wir uns entscheiden?
Wir werfen uns in Schale!
Vorstellung der Köche, unser Reiseleiter Patrick und wir
Und begeben uns ins Britannia zum abendlichen Dinner. Wiederum exquisite Küche in netter Gesellschaft, zum Hauptgang heute beide Hirsch gewählt. Vor dem Ballabend Besuch der Broadway Gesangs- und Tanzshow, sehr professionell und unterhaltsam.
Zurück in den Ballsaal, viele Damen mit Accessoires der 20er geschmückt. Nur leider im Saal nichts aus dieser Zeit zu spüren, insbesondere keine entsprechende Musike.
Das ist sehr enttäuschend, unerklärlich.
Wir begeben uns in eine ruhige Bar und nehmen zum Tagesausklang noch einen leckeren Drink.
14.08.2025
Wir nähern uns langsam den britischen Inseln und Irland.
Nach dem üblichen Frühstück heute um 11:00 🕚 eine Diskussion mit Herrn Aust und Herrn Steinbrück.
Überraschenderweise entlarvt sich Herr Aust als „Verschwörungstheoretiker“ und leugnet quasi die Corona Todeszahlen und den Klimawandel. Nicht nur Herr Steinbrück ist fassungslos. Herr Steinbrück führt seine Analyse der vorherigen Auftritte zum Thema des notwendigen Wandels unserer Gesellschaft fort.
Als einen der Gründe für den Reformstau und die geringe Erneuerungsfähigkeit nennt er die Lobbyarbeit der Lobbyisten, aber auch der großen Verbände sowohl von wirtschaftlicher als von sozialer Seite. Keiner ist zum notwendigen Verzicht bereit. Möglichst alles soll mindestens so bleiben wie es ist.
Wieder Erkenntnisse gewonnen.
Wieder raubt uns die Zeitumstellung eine Stunde des Tages.
Karin kommt enttäuscht vom ausgefallenen Malkurs zurück.
Ich habe einen Gin Tasting Course gebucht.
Sehr interessante Einführung in die britische Geschichte des Gin. Dann das Tasting von sechs unterschiedlichen Gins, vier davon aus der Cunard Four Queens Edition.
Schütteln, Schnuppern, Kosten. Der Hauptunterschied liegt in den verwendeten Botanicals. Mir schmeckt Cunard Queen Victory am besten, sehr interessant ein Gin von der Insel Islay, bekannt für ihren Whiskey. Auch der Gin hat einen leichten torfigen Whiskeygeschmack.
Dann schnell ins Planetarium zu der bereits gesehenen Vorstellung, nur diesmal in deutsch.
Um 17:00 Uhr Gruppentreffen, Herr Maroldt beantwortet wieder Fragen zum Tagesspiegel und der journalistischen Arbeit.
Dann Abendessen im Britannia und anschließend Besuch der Show, zwei ukrainische Geigerinnen und ein tolle Showsängerin aus Liverpool.
Um alles noch mal Revue passieren zu lassen, ein kleiner Absacker an der Bar.
Morgen mal wieder festen Boden unter den Füßen in Southhampton.
Gute Nacht!
15.08.2025
Als wir aufwachen, hat das Schiff schon angelegt. Auf beiden Seiten Land in Sicht, wie so oft vom Hafen aus kein schöner Ausblick.

Ich habe sehr schlecht geschlafen und bin deswegen missgestimmt.
Aber auch Karin hat keine große Lust auf Southampton.
Die Informationen im Netz machen es auch nicht interessanter. So bleiben wir an Bord.
Ich erst mal im Bett, mir geht es nicht gut, nehme Tabletten, die zum Nachmittag helfen. Karin aß Sushi, lernte ein wenig spanisch und machte auch ein kleines Schläfchen. Abends nochmal im Britannia, wieder ein gutes Menu. Dann zum Sonnenuntergang eine Pina Colada auf dem Deck 8. Aber auch da wird es dann kühl.
Wir richten uns zur Nacht ein.
Heute sind sehr viele Briten ausgestiegen, aber sehr viele Gäste dazugestiegen. Cunard hat die zwei Tage Fahrt nach Hamburg als Schnupperfahrt angeboten, was wohl sehr gut angenommen wurde. Die „Billigheimer“ verursachen sehr viel Unruhe an Bord, so wie wir sie auch nach Ausfahrt aus New York nicht hatten. Ungemütlich.
16.08.2025
Letzter Tag an Bord. Wir schlafen trotzdem lange, verzichten aufs wuselige Frühstück.
Karin geht noch einmal zur Diskussion Aust/Steinbrück. Wir nehmen dann den Tip von Mitreisenden auf und Essen einen guten Burger, im Preis inbegriffen.
Wir machen uns einen gemütlichen Nachmittag in der Kabine, am Horizont die holländischen Nordseeinseln, heimwärts.
Um 17:00 Uhr letztes Gruppentreffen. Es gibt Sekt, Wolfgang hält eine launige Dankesrede für unseren Reiseleiter Patrick, andere verteilen selbstgefaltete Papierschiffchen, eine Dankesrede Richtung Tagesspiegel, warme Worte an die Gruppe von Lorenz Maroldt. Ein würdiger Abschluss einer letztendlich sehr schönen Reise in einer sehr netten Gruppe, dann noch ein Gruppenfoto.
Heute Abend ist noch einmal Galabend, wir haben keine Lust mehr auf Gala, schon gar nicht mit den „Billigheimern“.
Mal sehen, wie wir uns den letzten Abend noch nett machen; vor dem lästigen Kofferpacken. Heute Nacht müssen die Koffer vor die Tür, Ausstieg für die Gruppe und Heimfahrt um neun Uhr.
Wir beschließen, alternativ im italienischen Restaurant Essen zu gehen. Kostet zwar Aufpreis, aber beinhaltet eine Flasche Wein. Wir sitzen dort sehr schön mit Blick aufs Meer und genießen das gute Menü in schöner Zweisamkeit. Ein gelungener Abschluß der Reise.
Allerdings müssen wir noch die Koffer packen.
17.08.2025
Wir haben in Hamburg angedockt.
Ich habe leider wieder eine Nacht mit schlechtem Schlaf hinter mir. Kurz nach sieben klingelt der Wecker.
Die restlichen Sachen in die Rücksäcke verstaut und ab zum Treffpunkt auf Deck 3. Ist alles prima organisiert, kurz vor 9 Uhr checken wir aus und finden unsere Koffer in der Halle. Dann zum Bus und ab nach Berlin, mit Startschwierigkeiten wegen Radrennens in HH.

Um 15:00 Uhr sind wir dann nach zwei Pausen am Hauptbahnhof, gemeinsam mit einer Mitreisenden aus Hermsdorf nehmen wir uns eine Taxe.
Daheim ist auch wieder schön!






























































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