Sri Lanka und Ayurveda
- Dietrich

- 19. Jan. 2023
- 23 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Feb. 2024
Bearbeitungsstand 20.02.2023
Version: Final
Raus aus dem Coronakokon.

Wir wollen Leib und Seele etwas Gutes tun.
Ayurveda, dort wo es entstanden ist, u. a. in Sri Lanka.
Für uns eine neue Erfahrung, deswegen haben wir nachgelesen:
Wörtlich übersetzt bedeutet Ayurveda Lebensweisheit oder Lebenswissenschaft.
Ayurveda ist eine Kombination aus Erfahrungswerten und Philosophie, die sich auf die für menschliche Gesundheit und Krankheit wichtigen physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Aspekte konzentriert. Eine andere Betrachtungsweise als in der westlichen Medizin.
Das Ziel der ayurvedischen Heilkunst ist die Vermeidung von ernsthaften Erkrankungen, indem man versucht, den Auslöser der Erkrankung zu verstehen, erste, unspezifische Anzeichen zu erkennen und den Boden für einen Ausbruch zu entziehen. Dies geschieht vor allem durch die Bemühung um die für den jeweiligen Patienten „richtige“ Ernährung und Lebensweise, sowie das Ziel, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben. Dazu gibt es eine Reihe von Behandlungen, die vor allem dem Körper dabei helfen sollen, das richtige Verhältnis der drei Doshas (Lebensenergien: Vata (Wind, Luft und Äther), das Bewegungsprinzip, Pitta (Feuer und Wasser), das Feuer- bzw. Stoffwechselprinzip, Kapha (Erde und Wasser), das Strukturprinzip) zu erhalten oder wiederzuerlangen. Bekannt sind etwa die diversen Öl- und Pulvermassagen und das Panchakarma, ein aus fünf Teilen bestehendes Reinigungsprogramm (Panch heißt auf Hindi „fünf“, Karma bedeutet „Handlung, Behandlung“).
Soviel zum Hintergrund.
25.01.23
Die Spannung steigt, das Kofferpacken macht keinen Spaß, es gibt soviel zu bedenken, die Fernreiseroutinen sind etwas in Vergessenheit geraten.
Morgen Mittag soll uns die Deutsche Bahn nach Frankfurt bringen, damit beginnt schon das Abenteuer.
26.01.23
Schon aufregend, nach gefühlt ewiger Zeit mal wieder eine längere Reise anzutreten.
An alles gedacht und das Haus versorgt?
So nahmen wir die Taxe zum Hauptbahnhof und dort den ICE nach Frankfurt, „natürlich“ first class 😎.
Und alles pünktlich! Chapeau.
Auf Didis Wunsch in Sachsenhausen zum Äppelwoi in uriger Wirtschaft, nicht wie beim letzten Mal in der Tourigegend, sondern in Alt-Sachsenhausen im „Fichtenkränzi“.
Wirklich sehr nett und ursprünglich.
Natürlich Äppelwoi, der von Glas zu Glas besser schmeckt. Und ein Essen in Vorbereitung auf Ayurveda, naja, vielleicht nicht ganz.
Dann haben wir noch eine Frankfurter Spezialität kennenlernen dürfen.
Das Mispelchen!
Sehr, sehr lecker. Mispel am Spießchen mit Calvados.
Sehr netter Abend mit freundlicher Bedienung in schöner Atmosphäre.
27.01.23
Jetzt sitzen wir endlich am Gate und warten auf den Einstieg.
Start 15:25 Uhr, sechs Stunden bis Doha, die WM haben wir gerade verpasst 😇.
Auf geht‘s!
19:30 Uhr deutscher Zeit. Noch knapp eine Stunde bis Doha im pickepack vollen Flieger.
Service Qatar Airways enttäuschend.
28.01.23 A hard night´s day.
Nach gut fünfstündigem Flug landeten wir zum Zwischenstopp in Doha.
Gewaltiger Flughafen! Der Aufenthalt war nicht lang. Nach knapp zwei Stunden ging es mit Oman Air weiter Richtung Colombo. Dort sollen wir 08:24 Uhr Ortszeit (nach deutscher Zeit 03:54 Uhr) landen, wir sind gerade im Anflug.
Geschlafen haben wir nicht, nur Karin hatte mal ein paar Minuten die Äuglein geschlossen.
Am Flughafen erwartet uns dann hoffentlich unser Fahrer für die kleine Rundreise, wir sind gespannt.
Einziger Tagesordnungspunkt ist heute der Felsentempel Dumballa und dann weiter nach Sigiriya ins Hotel. Darauf freuen wir uns!
Angekommen in Colombo!
Pünktlich! Gründliche Einreisekontrollen, Geld gewechselt und vom Tourguide und Fahrer in Empfang genommen. Netter mittelalter Einheimischer, Verständigung in (indischem) English, schnell und schwer verständlich (für mich, für Karin leichter) und in (indischem) Deutsch.
Die Tagesetappe dauerte ca. fünf Stunden Fahrtzeit, bis Dumballa vier.
Wir sind KO und nicken immer wieder mal ein.
Ich bin überrascht vom überall üppigen Grün, vorallem von der Vielzahl wunderschöner Palmen, teils in Palmenhainen, teilweise auch in „Palmenmischwäldern“.
Erste Station Dumballa, die Felsentempel. Sehr knackiger Aufstieg, unsere Verfassung und die ungewohnte Temperatur macht uns zu schaffen und lässt uns arg ins Schwitzen 😥 kommen.
Oben angekommen finden sich fünf Höhlen mit weit über hundert Buddhafiguren.
Sehr eindrucksvoll, durch die Menge und die Größe einzelner Figuren, aus dem Fels gehauen.
Vor einigen Figuren werden von den Gläubigen Lotusblüten und auch die “Temple Flowers“, Blüten des Frangipanibaumes abgelegt. Diese duften sehr schön.
Wir wurden übrigens am Flughafen vom Guide mit zwei Ketten aus diesen Blüten willkommen geheißen .
Nach dem steilen Abstieg - nichts für meine Knie - dann weiter Richtung Sigiriya zu unserem Hotel.
Eindrucksvoll auch die Tierwelt, nicht nur die streunenden Hunde an den Strassen, dort wie auch beim Aufstieg zum Tempel häufig neugierige Affen und zur Überraschung ebenfalls an der Straße:
Dann zum Hotel Elephas Hotel & Spa, dass uns als Luxus 5* angekündigt wurde. Wie sich zeigte ist damit wohl eher eine Landeskategorie gemeint. Aber wir brauchten keinen Luxus, sondern ein Bett, in dem wir mehr oder weniger gleich in tiefen Schlaf versanken. Zum Abendessen waren wir wieder wach.
Morgen soll es schon wieder um 8 Uhr zum Löwenfelsen gehen. Besteigung über 1.200 Treppenstufen.
Glaube nicht, dass das gut für meine Knie sein kann. Aber schauen wir mal „Soweit die Füße/Knie tragen“.
29.01.23
Ein ereignisreicher Tag steht bevor.
Früh aufgestanden, gepackt, geduscht, kleines Frühstück und um 08:00 Uhr abfahrbereit.
Erstes Ziel der Löwenfelsen von Sigiriya,
Dort übernahm ein spezieller Tourguides unsere Führung, der uns mit einer Fülle von historischen Fakten überschüttete.
“Das Sigiriya Rock Fort ist ein Landschaftsgarten aus dem 5. Jahrhundert mit einem monolithischen Felsen und einer Ingenieurleistung alter Ingenieure.
Die Felsenfestung Sigiriya ist mit einem Landschaftsgarten, Swimming Pools, Palästen, Springbrunnen, Gemälden (mit natürlichen Farben) und bunten Versen ausgestattet.
Die Felsenfestung von Sigiriya ist von Mauern und einem Graben umgeben. Die Felsenfestung von Sigiriya wurde sogar vorgeschlagen, als 8. Weltwunder der Welt genannt zu werden.“
Eine beeindruckende Anlage mit dem Felsen als Blickfang.
Wenn man die ebenerdigen Anlagen durchschritten hat, beginnt der Aufstieg mit insgesamt 1.200 Stufen. Trotz Bewölkung feuchte Wärme.
Der Aufstieg erforderte schon ziemliche Anstrengung, meine Knie und die noch nicht erfolgte Anpassung an die klimatischen Bedingungen machten mir zu schaffen, so dass ich auf den letzten Aufstieg - schweren Herzens und mit dem bitteren Gefühl, das Ziel nicht erreicht zu haben - verzichten musste
Der letzte Aufstieg
Karin jedoch war in guter Verfassung und erklomm die vielen Stufen einer Berggemse gleich, hielt das Familienfähnlein hoch und rettete die Familienehre. Bravo!
Ich bin so stolz auf sie.
Wegen des diesigen Wetters wurde der Erfolg jedoch nicht mit der bei besserem Wetter tollen Aussicht belohnt, was schade war.
Weiter 29.01.23
Wir sind also wieder auf der zweiten Terrasse vereint und beginnen den Abstieg auf anderem Weg, der aber wiederum einen kleinen Aufstieg zu einer Höhle mit Wandmalereien, halbnackte Wolkenmädchen, beinhaltet. Dann geht aber der mühsame Abstieg weiter, bis uns am Ende ein erfrischendes Getränk erwartet. Karin kann dann gerade noch ihre Fantaflasche vor einem frechen Affenzugriff verteidigen.
Es ging weiter in Richtung Süden, Ziel die Stadt Kandy.
Auf dem Weg besuchten wir einen Gewürzgarten. Wir wurden geführt von einem sehr gut deutschsprechenden Lehrenden, der uns viel Interessantes über die einheimischen Gewürzpflanzen erzählen konnte. Wir benutzen selbstverständlich Gewürze wie Muskat, Kumin, Zimt und Nelken, wissen aber oft nicht, wo und wie wachsen.

Na, was ist das? Ist nicht schwer …
Neben der Verwendung in der Küche werden dort daraus auch viele heilsame Produkte (Öle, Salben, Tabletten) hergestellt. So kamen wir in den Genuß einer Nackenmassage mit entsprechenden Produkten.
Auf dem Weg nach Kandy bat Karin unseren Guide Priyantha um einen Tip für ein Geschäft mit garantiert heimischem Holzkunsthandwerk (was man dann eben glauben muss). Und unser Pri hat für alles einen Tip bzw. eine Lösung. Zwar hier erst im zweiten Anlauf, da das erste Geschäft geschlossen hatte, dafür war dieser zweite Tip sehr gut.
In einem Hinterhof eine Werkstatt für Holzarbeiten im überdachten Freien.
Dort bekamen wir vom Chef eine Einführung in die für die Holzverarbeitung verwendeten einheimischen Holzarten und die daraus entstandenen Produkte, auch im Vergleich zu entsprechend „gefaketen“ Produkten, zeigte er uns, wie aus abgefeiltem Holz (welches?) natürliche Farben auf Wasserbasis gemacht werden können. Sehr interessant. Dann wurden wir in die Produktpräsentation geführt.
Ein großer Raum voller Produkte, von singhalesischen Masken, über Tiere, (Buddha-) Statuen bis hin zu Möbeln.
Karin entschied sich für einen Elefanten aus „Ceylon Ebenholz“, dem wohl wertvollsten Ebenholz, und ich für eine farbenfrohe Maske aus Balsaholz.
Zufrieden und geschafft ging es dann ins Cinnamon Citadel Hotel, einem erstklassigen, aber großen Haus in bester Lage am Mahawelifluss, den wir wegen der eingebrochenen Dunkelheit allerdings erst am nächsten Morgen erblicken konnten.
Zu Kandy:
Kandy (150.000 Einwohner) liegt in einer Höhe von knapp 500 m umgeben von Hügeln im Kandy-Tal beim Fluss Mahaweli. Das Klima ist mit durchschnittlich 24 °C deutlich kühler als im Flachland.
Blick auf Kandy
und den Zahntempel
Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist der Zahntempel (Sri Dalada Maligawa). Der buddhistische Tempel beherbergt einen Zahn Buddhas und dient noch heute als Pilgerstätte und Kloster. Nur wenige Menschen bekommen die Zahnreliquie selbst zu Gesicht. Lediglich ein vergoldeter Reliquienbehälter ist zu sehen.
Der See (Kandy Lake) stellt einen weiteren Anziehungspunkt dar.
Im großzügigen Restaurant speisten wir auf einer netten Terrasse gut zu Abend, mit Blick auf den Pool und den in der Dunkelheit verborgenen Fluss.
30.01.23 Von Kandy bis Nuwara Eliya

Nach dem Frühstück, diesmal mit Blick auf den Pool und auch auf den Fluss Mahaweli, fuhr uns Pri zum Zahntempel. Montag Morgen und dennoch eine große Menschenmenge, die Buddha mit Blumenschmuck und anderen Gaben huldigen wollten.
So stellten wir uns in der langen Menschenschlange an, um dann einen kurzen Blick auf den Schrein mit dem Zahm werfen zu dürfen, ein Vorbeidefilieren, etwa so wie in Hanoi am aufgebahrten Ho Chi Min.
Fotografieren war natürlich am Heiligsten nicht möglich, auch aus Rücksicht auf die gläubigen Menschen.

Hier ein anderer Saal des Tempels.
Gut, diese Stätte gesehen und die immense Bedeutung für die buddhistischen Menschen spüren gekonnt zu haben.
Für die an Edelsteinen sehr interessierte Karin war es dann ein Muß, im für diese Steine bekannten Sri Lanka eine entsprechende Präsentation anzuschauen.
Pri kannte auch dafür eine Lösung, nämlich einen Edelsteinschmuckhersteller.
Wiederum eine sehr interessante Einführung per Film in die archaischen Methoden der Edelsteinminen auf Sri Lanka, die meistens in Schutzgebieten liegen und daher auf Strom und schwere Maschinen verzichten müssen. Im Wasser stehend mit Hacken und Körben in bis zu
20 m Tiefe.
Dann diskutierte Karin nach Herzenslust mit dem sehr gut deutsch sprechenden Mitarbeiter über die Eigenarten der einheimischen Edelsteine und deren Verarbeitung.
Nach dem Besuch der Werkstatt und der Ausstellung ging ein Paar Ohrringe aus Mondstein mit uns auf die weitere Reise.
Impressionen von der Fahrt nach Nuwara Eliya:




Nun ging es in die Berge, von Kandy auf 500 m Höhe bis zum höchsten Punkt, einem Pass auf 1.889 m, mit entsprechend sinkenden Temperaturen.
Wunderschöne Landschaft belohnte für die kurvige Strecke. Diese Strecke wäre ich sehr gern mit meinem Motorrad gefahren, ein Vergnügen.
Unterwegs besuchten wir eine Teeplantage, machten eine kleine Führung und wurden in die Herstellung eingewiesen, ebenso in das Pflücken des Tees. Gepflückt werden in der Regel immer zwei Blätter und ein Bud, ein ganz junges Blatt in der Mitte. So sollte es jedenfalls sein.

Hier die fröhlichen Tea-Pluckers bei der Arbeit. Immerhin bekommen sie für ihre Arbeit in den zum Teil sehr steilen Plantagen für die Mindestmengen von 20 kg einen Tageslohn von 2,50 € !

Nach getaner Arbeit probierten wir die verschiedenen Teesorten, von sehr leicht bis hin zu nur noch mit Milch genießbaren Sorten wie Dust No. 1.

Eine sehr interessante Erfahrung, vor allem für einen eigentlich nur Pfefferminzteetrinker wie mich.
Unser Hotel für die Nacht war das „Galway Heights“ in Nuwara Eliya, einem Ort, dem die britische Vergangenheit noch deutlich anzumerken war, mit Golfplatz und Pferderennbahn.
Überraschenderweise das beste Hotel der Rundreise, Zimmer, Service und Essen excellent, nur ein wenig zu kalt.
Eine Episode am Rande:
Es war ja auch für unseren Guide Priyantha die letzte Nacht, bevor er wieder nach Hause zu Frau und Kindern fuhr. Er verriet uns ein Geheimnis.
An diesem letzten Abend macht er etwas Verbotenes (Religion und Frau!).
Er kauft sich für den Abend zwei Flaschen Bier und einige Snacks und lässt es sich in seinem Zimmer gut gehen. Die erforderlichen Zutaten haben wir dann noch besorgt. Wir mussten schmunzeln.
31.01.23
Heute haben wir längere Strecken zurücklegen müssen.
Ziel war letztendlich unser Ayurvedahotel in Beruwela.
Dazu mussten wir das Bergland wieder verlassen.
Einige typische Strassenimpressionen..
Überall an den Straßen gibt es eine Vielzahl von Ständen mit Obst und Gemüse in reichem Angebot. Wir fragten uns, wer das alles kaufen soll.
Und auch die vielen kleinen Geschäfte, deren Erkennungsbild die ausgehängten Chipstüten sind.




Und natürlich die vielen Tuktuks..

Auf dem Weg ließ uns Priyantha in einem Hindutempel weihen, auf langes Leben und Gesundheit. Garantie haben wir aber nicht bekommen.
Nine Arches Bridge
Auf dem Weg zum Nationalpark schlug uns Pri vor, doch einen Abstecher zur Nine Arches Bridge zu machen, was kein weiter Umweg wäre. Wir stimmten zu.

„ Die Nine Arches Bridge wurde während der britischen Kolonialzeit errichtet. Wie der Name bereits verrät, besteht das Konstrukt aus 9 Bögen und ist ca. 90 Meter lang. Die Besonderheit dieser historischen Viaduktbrücke ist, dass sie ausschließlich aus Stein und Mörtel gebaut wurde – also komplett ohne Eisen und Stahl.“
Sie liegt mitten im Urwald und ist Teil der Bahnstrecke von Colombo über Kandy und Nuwara Eliya bis Ella im Hochland.
Vom Parkplatz eine steile Strecke mit dem Tuktuk bergab, dann 10 Minuten zu Fuß bis zur Brücke. Ein imposanter Anblick.

Waiting for the train to come
Eigentlich sollte in 10 Minuten ein Zug kommen, aber das mit Zeiten wird in Sri Lanka auch nicht so eng gesehen. So warteten wir 20 Minuten vergeblich.
Die Zeit drängte und wir machten uns auf den Rückweg. Mit dem Tuktuk den steilen Berg hinauf (zum Teil mussten zwei von uns Dreien aussteigen).
Udawalawe Nationalpark
“Der Udawalawe-Nationalpark ist ein Nationalpark, der sich an der Grenze zwischen der Sabaragamuwa und der Uva Provinz im Süden Sri Lankas befindet. Die Region wurde am
30. Juni1972 zum Nationalpark erklärt, um den dort beheimateten Tierarten, wie Vögeln und Elefanten, Schutz zu bieten.
Das Gebiet ist berühmt für seine große Elefanten-Population. Andere Tierarten die im Udawalawe-Nationalpark leben sind Wasserbüffel, Wildschweine, Muntjaks, Axishirsche und Mangusten. Auch lebt eine kleine Anzahl von Leoparden (Sri-Lanka-Leoparden) im Park.“
Soweit die offizielle Beschreibung. Die Big 5 können wir hier also nicht erwarten, haben wir auch schon gesehen.

Wir waren spät dran, so dass wir umgehend den typischen Safarijeep bestiegen und uns in die Wildnis aufmachten.
Schöne Landschaft, geprägt von einzeln stehenden Banyanbäumen und Raintrees.


Wie wir uns haben sagen lassen, leben im Park an die 1.000 Elefanten.
Beim Sri Lanka Elefant handelt es um eine der drei Unterarten des asiatischen Elefanten.

Wir hatten einige schöne Begegnungen mit diesen eindrucksvollen Tieren, zum Teil hautnah.
Das Video zeigt, wie aus dem Busch zunächst ein Elefant, der Papa wie sich gleich herausstellte, auf uns zukam. In etwas Abstand folgte die Familie. Stoisch gelassen zogen sie nah an uns vorbei.
Da wir etwas unter Zeitdruck standen, haben wir die eigentlich dreistündige Tour nach einer Stunde abgebrochen. So blieb es bei den Elefanten, einigen Pfauen und Vögeln.
Trotzdem ein nettes Erlebnis, die imposanten Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben zu können.
Nun lag noch ein langer Weg, in die anbrechende Dunkelheit hinein, durch die schöne Landschaft Sri Lankas vor uns.
Geschafft: Heritance Maha Gedara, unser Aufenthaltsort für die nächsten zwei Wochein.
Jetzt sind wir am eigentlichen Bestimmungsort, dem Ayurvedahotel Heritance Maha Gedara, angekommen, um 19:00 Uhr. Sehr freundlicher Empfang.
Anmerkung: Die meisten Menschen sind hier wohltuend freundlich, bei Begegnungen lächelt man sich auch mal an, nickt sich zu. Beim Service z. B. im Hotel wirkt es für uns dann schon mal übereifrig. Dennoch würden wir uns etwas mehr davon in unserer Heimat wünschen, das macht das Leben lebenswerter.
Wir haben auch die erste Einweisung und den ersten Stundenplan für morgen erhalten.
Gott sei Dank können wir mal ausschlafen, die ärztliche Konsultation haben wir - natürlich getrennt - um 14:00 Uhr. Danach beginnt das Programm. Darauf wird später eingegangen (siehe unten 10.02.23). Das Dinner war rein vegetarisch, aber sehr lecker gewürzt. Köstliche Gemüsecurries, Papadam und diverse unbekannte Gerichte, dazu ebenso köstlichen warmen Gänsewein. Wir haben einen schönen Tisch im Openair Restaurant.

Unser Zimmer ist ebenfalls großzügig mit Terrasse zum Innenbereich mit Blick auf Pool und Meer.

Jetzt sind wir müde und machen Heia.
01.02.23
Heute konnten wir ausschlafen und ließen das Frühstück aus.
Den Vormittag auf dem Zimmer verbracht, ich habe am Blog gearbeitet.
Vor dem Arztgespräch und den Behandlungen nahmen wir unser erstes Lunch ein.
Wiederum eine leckere Auswahl an Salaten, Curries und Obst, dazu der schon obligatorische warme Hauswein. Bademantel, die Schlappen an und los.
Wir wurden zum Ayurvedazentrum geleitet, dass einen kurzen Fußweg entfernt vom Hotel liegt.
Freundlicher Empfang durch unsere Ärztinnen, um das Eingangsgespräch zu führen. Viele Fragen, ich hatte für mich einen kurzen medizinischen Statusbericht in englischer Sprache vorbereitet, und wenige Untersuchung, Puls, Blutdruck, Herz.
Zunge.
Ergebnis: Ich bin Vatha und Kapha (kein Kaffer). Karin Kapha und Pitha.
Daraus resultieren die Medizin, die Ernährung und die Anwendungen.
Die Medizin wird täglich bereitgestellt, ebenso der Behandlungsplan.
Die Speisen sind jeweils gekennzeichnet, für welche Doshas sie geeignet sind.
Heute hatten wir beide zur Begrüßung folgende Anwendungen: Fuß-, Gesichts- und Synchronmassage (zwei Masseure in absoluter Synchronität ohne Kommandos) mit abschließendem Kräuterbad im Freien, mit der Sonne im Gesicht.
Vor dem Abendessen zur Medizinwand mit Fächern für jedes Zimmer, wo die verschriebenen Medikamente bereitgestellt werden. Wir hatten Glück, dass meine Ärztin (ein reizendes Wesen) anwesend war, um uns das ganze Prozedere noch einmal zu erläutern.


Es gibt Lösungen, Tabletten, Tees und Pulver, die vor (die große Tasse) oder nach dem Essen (die kleine Tasse, jeweils mit Tabletten und Pülverchen) eingenommen werden sollen. Kompliziert!
Den Tagesplan für morgen haben wir auch erhalten. Ich bin schon um 09:00 ⏰ dran, Karin um 11:00 Uhr. Zum Thema Ayurveda im Hotel siehe unten 10.02.23.
03.02.23
Die beiden letzten Tage verliefen ruhig, jeweils mit Behandlungen, verschiedene Massagen, Bäder und Kräuterdampfbäder.
Das Essen, morgens, mittags und abends, ähnelt sich, Suppe, Salate, Curries, Gemüse, Obst und manchmal etwas Fisch oder Huhn. Sogar leckere Nachspeise gibt es. Die Basis für viele Gerichte bildet 🥥.
Gestern wurden wir dann beide zu Konsultation bei der Chefärztin geladen.
Für beide noch einmal intensive Gespräche und Anamnese, sehr freundlich und zugewandt.
Daraufhin wurden die Medikamentations- und Behandlungspläne entsprechend angepasst.
Und es wurde uns eröffnet, dass die Eingewöhnungsphase nun beendet und nun „Schluss mit lustig“ wäre. Nächster Schritt Darmreinigung und so wurde für den nächsten Morgen der Cleaningday anberaumt.
Am Abend hörten wir einen Vortrag der Chefärztin über Ayurveda und Ernährung, ein ganz zentrales Thema.
04.02.23 Cleaningday
Um 05:30 aufgewacht und die Pillen eingeworfen. Nach 1 1/2 Stunden begann die abführende Wirkung, um 10:00 Uhr kam die Ärztin zu Kontrolle, bis Mittag hatten wir zu tun mit den Nachwirkungen.
Heute in Sri Lanka Nationalfeiertag, 75jähriges Bestehen, wird auch im Hotel begangen.
Beim Mittagessen wollten wir uns gerade ein Süppchen auftun, als unser Kellner kam und uns deutlich machte „Ne ne, ihr nicht, ihr bekommt Spezialmenue“.

Schon noch etwas mitgenommen, verbrachten wir den Nachmittag in Ruhe, vor dem Abendessen einen Spaziergang am Strand mit schönem Sonnenuntergang und dann normales Abendessen.
Abends wieder Gewitter.

05.02.23 Sirodhara
Heute steht eine neue klassische ayurvedische Behandlung an, Sirodhara oder der Stirnguss.
Der Behandlungsplan sieht für beide, natürlich weiterhin getrennt, heute Akupunktur, Intensivmassage, Kräuterbad, Kräuterinhalation und eben den Stirnguss vor.
Dabei wird ca. 25 min. lang Öl von links nach rechts und wieder zurück auf die Stirn geträufelt.
Dabei sollen wir meditativ die Bewegungen jeweils von 1 - 10 mitzählen.
Wir empfanden es weniger aufregend, als befürchtet.
Danach wird der Kopf mit einem Tuch umwickelt. Dieses ist immer zu tragen, Zugluft (Klimaanlage) und Sonne sind zu meiden. Nachts können wir es abnehmen.

Diese Prozedur dauert jetzt insgesamt vier Tage ohne Haarwäsche.
Ich muss zugeben, dass ich darüber nicht amused bin.
Jetzt ist es Abend, vor dem Essen gab es eine kleine Kochdemonstration, hätte mehr erwartet.
Die Haube macht mir in der Wärme sehr zu schaffen, bin ja sowieso kein Freund von Kopfbedeckungen. Aber „selbst verschuldetes Elend“, wie man so schön sagt.
Dann erwischte mich noch meine Ärztin und „erinnerte“ mich an die verordneten Verbände meiner Daumen zur Nacht.
Ja, die Mädels sind hinterher, kein Entkommen.

Gute Nacht!
06.02.23 Zähe Tage
Heute der zweite Tag mit Stirnguss, und weiteren Behandlungen. Die Massagen sind excellent.
Heute hatte ich um ersten Mal eine Intensivmassage mit Powder, fein gemahlenes Holz eines endemischen Baumes. Welches Baumes habe ich leider nicht verstanden. Karin sagt, das sei so ähnlich wie ein Peeling. Verbunden mit kräftiger Massage ergibt das gute Durchblutung.
Dann wieder in den „Sarkophag“. Man liegt auf einem Holzrost, auf den dann ein großer Holzdeckel heruntergeklappt wird. Nur der Kopf bleibt durch eine Öffnung draußen.
Dann wird in Kesseln heißes Wasser mit Kräutern unter den Rost gestellt. So schwitzt man so vor sich hin. Kaum ist der Deckel geschlossen, natürlich die Arme drinnen, beginnt die Nase zu Jucken oder ein 🦟 schwirrt bedrohlich um den Kopf.
Für mich gab es dann eine tolle Nacken- und Schultermassage.
Damit ist das Erzählenswerte auch schon erzählt.
Mit den blöden Kopftüchern ist der Bewegungsradius und sind Unternehmungen stark eingeschränkt.
Zum einen sieht es Sch…. aus, ich habe Kopfbedeckungen noch nie gemocht, und die Wärme macht es zumindest mir fast unerträglich.
So machen wir draußen nur das Nötigste und verziehen uns auf das Zimmer bzw. tagsüber auf die Terrasse. In der Dämmerung wird das dann wegen der Insekten 🦟 auch unangenehm.
So sind die Tage der Stirngüsse etwas zäh und drücken etwas auf die Stimmung.
08.02.23 Es geht aufwärts
Gestern hatten wir gegen Mittag beide unseren letzten Stirnguss, dessen wohltuende Wirkung nicht direkt für uns spürbar war, um ehrlich zu sein. Aber vielleicht hat er ja eine Wirkung, die unserem westlichen Bewusstsein nicht direkt zugänglich ist.
Nach den nachmittäglichen Behandlungen konnten wir nach vier Tagen öligem Haupthaar dieses endlich einer Wäsche unterziehen. Welch stimmungshebende Wohltat. Und kein Kopftuch mehr!
Wir nutzten die neu gewonnene Freiheit, um das Lager zu verlassen, und an der Hauptstraße entlang ins Städle zu marschieren. Welch andere Welt, unsere Oase der Ruhe gegenüber dem chaotisch lauten Verkehr und Trubel auf und an der Straße.
Immer wieder wurden wir angesprochen, doch in ein Geschäft zu gehen oder ein Tuktuk zu nehmen. Mache waren leider sehr hartnäckig und verfolgten uns. Da half manchmal nur die unfreundliche Variante, leider.
Wir gingen trotz allem bis zur Brücke über den Bentota River.
Für den Rückweg nahmen wir dann doch das Tuktuk, für immerhin einen Euro.
09.02.23 Ausflug zum Bentota River
Am Morgen wurden wir wie bestellt abgeholt am Hoteltor (kleiner Fußmarsch) und nach Bentota gefahren, wo bereits ein kleines Boot auf uns wartete. Der Guide und Bootsführer, ein junger Mann, sprach ausnahmsweise gut verständliches Englisch, wußte viel Interessantes zu berichten und hatte Adleraugen bezüglich des Ausspähens von Tieren.

So fuhren wir ein Stück auf dem doch erstaunlich breiten Bentota, dessen Wasser aus dem Hochland entspringt, das wir ja auch besucht haben.
Durch die Gezeiten entsteht zum Teil eine starke Strömung.
Dann bogen wir in einen Nebenarm ein, der sich, wie sich zeigte, zunehmend verengte.
Auf beiden Uferseiten eine üppige Vegetation, zum Teil mit Mangroven.

Nein, das ist nicht der Spreewald!
Wie man hier sehen kann.

Zu sehen gab es Varane, auch schwimmend, kleine Krokodile, Eis- und andere Vögel und eine Horde schwarzer Affen.

Diese ließen sich aus dem Wald von Bootsführern, nein, wir waren nicht allein unterwegs, es wurde zunehmend voller auf dem Flüßchen, anlocken und nahmen zunächst schüchtern, dann frech, angebotenes Futter aus den Händen der Menschen. Was immer man davon halten mag. Wie auch von der armen Seele, die am Flußufer in seinem kleinen Boot sitzt und ein winziges, wenn auch schon ein Jahre altes
Krokodil feil bietet, zum in den Händen halten, was wir ablehnten, oder zum Fotografieren.
Zwei erbarmungswürdige Kreaturen.

Den Rest des Tages stand dann ein kleiner Behandlungsmarathon an, der einen schon schaffen kann.
Ab und zu erscheint neben der untergehenden Sonne eine Fata Morgana mit einem frisch gezapften kühlen 🍺 am Horizont 🤪.

10.02.23 Ein bisschen was zu Ayurveda und zum Hotel
Zu Beginn gab es ja das Gespräch mit unseren Ärztinnen, bei mir Dr. Yoshita.
Alle Ärztinnen sind reizende, fröhliche, zugewandte Persönlichkeiten mit langjähriger Ausbildung in Medizin und Ayurveda. Bei diesem Gespräch, wie schon oben erwähnt, werden viele Aspekte beleuchtet, wie Ernährung, Lebenswandel und natürlich die medizinische Historie, aktuelle gesundheitliche Probleme. Daraus wird eine gemeinsame Zielstellung festgelegt und es erfolgt eine Einordnung in die ayurvedische Typenlehre, die sich dann z. B. in der Eignung von Lebensmitteln auswirkt. Das wird dann an den entsprechenden Produkten bzw. Speisen im Restaurant ausgewiesen.
Medikationsplan

Und natürlich leitet sich aus dem Gespräch ein Behandlungs- und Medikationsplan ab.
In turnusmäßigen Gesprächen wird dann die aktuelle Situation reflektiert und die Pläne ggf. angepasst.
Täglicher Behandlungsplan

Die meisten Behandlungen, außer den Spezialbehandlungen, werden dann von einem Therapeutenteam durchgeführt, denen man fest zugeordnet ist. So kann man, wenn man möchte, auch eine persönlichere Beziehung zu den Menschen aufbauen, die einen dann Tag für Tag behandeln. So ist es auch mit der Zuordnung zu einer der Ärztinnen.
Alle sind sehr, sehr freundlich, aber auch sehr kompetent. Die Qualität der Behandlungen kann ich aufgrund meiner vielen Erfahrungen in diesem Bereich, nur in höchsten Tönen loben, bestens ausgebildete Kräfte.
Jeden Tag gibt es eine andere Zusammenstellung der Behandlungen, persönlichen Wünschen wird nach Möglichkeit entsprochen.
Auch werden Wünsche bezüglich des Zeitplans erfüllt, wenn wir z. B. wie beim Bentota River Ausflug den Vormittag frei haben möchten, die Anwendungen auf den Nachmittag verlegen zu lassen wünschten.
Auch das Personal im Hotel, von der Küche über Restaurant und Housekeeping sehr freundlich. So gibt es jeden Tag eine Überraschung bei der Dekoration des Bettes.

Es ist einfach grandios, mit welchem Geschick und Einfallsreichtum die Angestellten aus Handtüchern Figuren basteln können, manchmal garniert mit Blumenschmuck.
Bemerkenswert: Alle Servicekräfte im Restaurant und Housekeeping sind Männer.
Die Frauen im Ayurvedazentrum werden allerdings dort nur von weiblichen Therapeutinnenteams behandelt, mit Ausnahme von Spezialanwendungen.
11.02.23 Tuktuk Ausflug
Eigentlich wollten wir diesen Ausflug schon gestern Nachmittag machen. Da ging es Karin nach den vormittäglichen Behandlungen nicht gut, müde und erschöpft.
So haben wir ihn auf heute Morgen verlegt.
Unsere Reiseberaterin von NeueWege hatte uns den Kontakt zu einem Tuktukfahrer vermittelt und ihn uns ans Herz gelegt. Ich habe über WhatsApp mit ihm Kontakt aufgenommen und mit ihm eine kleine Tour in der Nähe vereinbart.
Um 09:00 Uhr ging es vom Hotel los. Heute ist Sonnabend und auf der Straße Himmel und Hölle los, ein Wunder, wie das alles funktioniert.
Bei uns wäre Zeter und Mordio, hier geht das alles in einer Gelassenheit, fahren und fahren lassen, selbst bei gewagten Manövern. Für uns etwas nervenaufreibend.
Unser Fahrer, Saman, ist ein sehr sympathischer Typ, sein Englisch verständlich. Seine Lebensumstände können uns aber schon betroffen machen, er hat keine Familie mehr, kein gesichertes Einkommen, keine Frau. Zur Zeit lebt er heute in einem kleinen Raum in einem buddhistischen Tempel mit den Mönchen, die ihm diese Hilfe gewähren.

Unsere erste Station, ein Tempel mit einer riesigen Buddhafigur, schätzungsweise 40 m hoch. Wieder sehr viele Gläubige. Dann ein Besuch des alten Tempels mit Buddhafiguren und schönen alten Wand- und Deckenmalereien aus Naturfarben.

Nächste Station der Brief Garden mit dem kolonialen Wohnhaus von Bevis Bawa mit seiner traumhaften Gartenanlage. Brief Garden liegt etwas im Landesinnern, 10 Km von unserem Hotel entfernt.
“Bevis Bawa wurde 1909 in Colombo geboren und verstarb 1992 in seinem Haus in Kalawila. Er war der Bruder von Geoffrey Bawa, dem bekanntesten Architekten Sri Lankas, der auf seine ganz eigene Art Architektur, Kunst und Natur miteinander verband.
Captain Bevis Bawa war der anerkannteste Landschaftsarchitekt Sri Lankas und diente auch als persönlicher Assistent der Gouverneure von Ceylon. Im Jahr 1929 erwarb er eine ehemalige Kautschukplantage und erschuf daraus nach und nach den heutigen Brief Garden.

Brief Garden ist ein Platz der Ruhe ausstrahlt, die Anlage wurde im Einklang mit der Natur geschaffen und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Mal führt der Weg durch dschungelartig überwachsene Steintore, mal gibt er den Blick über künstliche Sichtachsen frei und immer wieder schieben sich wie selbstverständlich entstandene Skulpturen in unser Blickfeld.
Sehenswert ist aber auch das Wohnhaus von Bevis Bawa.

Die Kunst lag ihm im Blut und er liess seiner romantischen Ader freien Lauf. Das sieht man auch an den vielfältigen künstlerischen Arbeiten in seinem Haus. Mit seinen Zeichnungen und Skulpturen von Jünglingen erreichte Bawa seine besten Leistungen. In den 60er Jahren kam der australische Künstler Donald Friend zu Besuch und blieb über 5 Jahre. Er liess etliche seiner Kunstwerke als Geschenk im Haus, so auch ein grosses Wandgemaelde im Chagall-Stil.“
Besser hätte ich es nicht sagen können.
Besonderheiten waren die Blüte der seltenen Schwarzlilie

und die Blüte des Kanonenkugelbaums.

Die nächste Station war dann eine Schildkrötenaufzuchtstation.
Schildkröten kommen wohl das ganze Jahr über an den Strand, um ihre Eier (ca. 150 ) im Sand einzugraben.
Leider werden diese häufig von Menschen ausgegraben und dienen als Nahrung, oder eben als Gelderwerb. Diese Station kauft dann die Eier auf, für umgerechnet 10 Cent, um sie dann auf der Station wieder in der Erde zu vergraben und auf das Schlüpfen zu warten. So erblicken dort täglich einige bis viele kleine Schildkröten das Licht dieser Welt.

Wir haben Becken mit eintägigen und zweitägigen Schildkröten gesehen.
Am dritten Tag werden sie dann ihren ungewissen Schicksal, das sie auch in der Natur hätten, überlassen und ihrem eigentlichen Lebensraum, dem Meer, übergeben. Mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von ein bis zwei Prozent!
Einige ältere Tiere werden zu Präsentations- und „Forschungs“Zwecken in anderen Becken gehalten, bis sie fünf Jahre alt sind, um dann die restlichen 145 Lebensjahre in ihrem Biotop verbringen zu können. Und zur Eiablage wieder genau an diesen Strandabschnitt zurückzukehren.
Ein seltenes Exemplar war von besonderer Schönheit, eine äußerst seltene Albinoschildkröte.

Schöner Vormittag.
Nachmittags Business as usual.
Die Hitze macht uns etwas zu schaffen.
12.02.23 Heimspiel
Heute Vormittag ausgeschlafen, zwei Sonnenliegen im Schatten unter Palmen, ein Bad im Meer, Seele baumeln lassen.
Nachmittag mit Arztgespräch und Anwendungen verbracht, bei großer Wärme ziemlich anstrengend.
Hier ein kleiner Ausblick auf die nächsten Tage, da sich mein IPad nur noch äußerst unwillig mit viel Zureden laden lässt.
Also, falls es keine weiteren Einträge gibt, wisst Ihr warum.
Morgen am 14.02.23 wollen wir am Nachmittag einen Ausflug nach Galle machen, soll sehenswürdig sein, das Örtchen.
Dienstag und Mittwoch wollen wir noch einmal vollständig im Hotel, mit Garten, Strand und Pool
verbringen und den Schlussspurt mit den Anwendungen durchziehen.
Am Donnerstag packen wir unser Zeug, werden am Nachmittag im Hotel abgeholt und zum Flughafen nach Colombo gefahren. Abflug 20:05 Uhr Ortszeit, wieder Umsteigen in Doha und Ankunft nach Plan gegen 07:00 Uhr MEZ in Frankfurt.
Von dort aus soll uns dann die DB sicher nach Hause bringen.
So Gott will, oder Buddha oder Vishnu oder …
Namaste!
14.02.23 Hotel und Ayurveda Zentrum
Das Grundstück des Hotels reicht von der Hauptstraße bis zum Meer, ich schätze etwa 300 m. An der Straße ein bewachtes Eingangstor, dahinter ein kleiner Parkplatz- und Wendebereich. Dann geht es nur zu Fuß weiter, an- und abreisende Gäste werden natürlich samt Gepäck mit einem E-Cart befördert.
Von hier führt ein Weg in Richtung Hotel, etwa 100 m, an dessen rechter Seite sich das weitläufige Areal des Ayurvedazentrums zieht.
Am Ende dieses Weges ist der Eingang zum Zentrum. In Richtung Hotel gabelt sich dann der Weg zum Hotel um ein Naturrefugium mit Wasser und wilden Pflanzen, Heimat vieler Vögel.

Wo die Wege wieder zusammentreffen befindet sich der Eingang zum Hotel.
So ist, um in den Genuss der Behandlungen zu kommen, ein kleiner Spaziergang zu machen.

Wenn man das Zentrum betritt, befindet man sich, nachdem das Schuhwerk abgelegt ist, in der Rezeption. Gleich dahinter links geht es zu den Ärztinnenzimmern und darüber zur Akupunktur.
Weiter geradeaus dann zum Wartebereich für die Behandlungen.
Hier wird man abgeholt.
Die Behandlungsräume sind um zwei Innenhöfe angeordnet, alles ebenerdig.
Im ersten Innenhof ein Wasserbecken mit schönen Wasserlilien und Ruheliegen. Im zweiten Innenhof ebenfalls ein großes Wasserbecken, über dem ein schöner hölzerner Meditationsraum thront.
Die Behandlungsräume sind zweckmäßig ausgestattet, nach hinten offen mit einem kleinen Garten mit Fischteich, hier befindet sich auch die Wanne für die Kräuterbäder.
Gesonderte Räume sind die für die Dampfbäder.
Galle
Heute Nachmittag machten wir einen Ausflug nach Galle, einem Ort ca. 60 km südlich. Galle ist berühmt für seine riesige Festungsanlage, von den Portugiesen begonnen, später von den Niederländern übernommen und weiter ausgebaut. Es ist ein großes Areal mit einer kleinen, heute natürlich sehr touristischen Stadt im Inneren.
Bilder Galle: Zum Blättern Pfeiltasten drücken
Die ganze Festung befindet sich auf einer Halbinsel im Meer und ist von hohen Festungsmauern umgeben. Auf diesen Mauern haben wir die Festung umrundet, um dann den Rückweg durch das Städtchen zu wählen. Schmuckgeschäft über Schmuckgeschäft. Es war feuchtheiß und die Sonne brannte unerbittlich vom Himmel, kaum einmal Schatten. So waren wir einigermaßen geschafft und froh, am Treffpunkt wieder unseren Fahrer zu treffen.
Nach einer guten Stunde waren wir dann wieder im Hotel und froh, dort zu sein.
15.02.23 Die letzten Tage
In den letzten Tagen können wir vermehrt die schöne Umgebung, Strand und Meer, des Hotels genießen und auch den Garten und Pool nutzen. Schön die Ruhe im Schatten bei leichter Meerbrise auf einer Liege.
Am 16.02.23, unserem Abreisetag, wurden wir zur Abschlußkonsultation zur Chefärztin gebeten.
Dabei wurde ein Soll-/Istvergleich Ziele/Ergebisse gemacht. Und es wurden Empfehlungen für die weitere Ernährung nach der Kur gegeben. Wir verabschiedeten uns von unseren Ärztinnen und unseren Therapeuten mit kleinen Geldgeschenken, über die sie sich doch sehr freuten.
Was mich aber wunderte, war, dass unser Flug auf der Qatar App nicht mehr angezeigt wurde.
Wir wussten natürlich, dass am Freitag, den 17.02.23 die deutschen Flughäfen bestreikt werden sollten, aber kannten die Konsequenzen nicht.
So wurden wir nachmittags um 15:00 Uhr zur Fahrt zum Flughafen Colombo abgeholt.
Am Flughafen stellte sich dann am Qatarschalter heraus, dass es Probleme gibt. Man wollte uns abspeisen, indem uns gesagt wurde, wir sollten bei einer bestimmten Nummer anrufen und dort das weitere Vorgehen klären. Aber so nicht mit uns. Wir fragten uns zum Qatar Airways Büro am Flughafen durch. Dort waren wir mit unserem Problem nicht allein. Das Problem: Ohne garantierten Anschlußflug in Doha würden wir in Colombo bleiben müssen, da alle Flüge nach Deutschland (Ausnahme der ausgebuchten Flüge nach Berlin) storniert werden mussten.
Hier Auszüge meines Schreibens an Verdi, aus dem der weitere Verlauf hervorgeht:
"Wir hatten nun folgende Optionen.
Zum einen auf unbestimmte Zeit in Colombo in einem Hotel bleiben und warten, dass uns die Fluglinie einen Ersatztermin irgendwann in den nächsten Tagen anbietet.
Zum anderen statt Frankfurt am Main ein alternatives Ziel für den Flug von Doha zu finden, da das Voraussetzung war, überhaupt von Colombo nach Doha transportiert zu werden.
Wir waren nicht die einzigen, die drohten, in Colombo zu stranden. Einige Passagiere konnten sich mit anderen Zielen arrangieren wie Wien, Budapest und wir mit Mailand. Berlin war natürlich schon komplett ausgebucht.
Von dort in Richtung Heimat zu kommen, blieb dann den Passagieren überlassen, natürlich auf eigene Kosten.
Für uns war eine Lösung ein Flug von Mailand nach Düsseldorf und von dort aus mit der Bahn nach Berlin.
Diese ganze, von ihnen verursachte Extratour kostete uns über 700 €!
Wie uns ging es vielen Tausend Passagieren in der ganzen Welt. Alle mussten das teuer bezahlen. Und alle sind auch von der Inflation und den hohen Energiepreisen betroffen.
Alles Menschen, die gänzlich unschuldig sind an ihren genannten Streikgründen.
Das haben allein Sie (Verdi) zu verantworten.
Auch die Arbeitgeber sind in Europa von der Inflation und den hohen Energiepreisen betroffen, im Gegensatz zu den Mitbewerbern im außereuropäischen Ausland, z. B. USA oder in den Vereinigten arabischen Emiraten, Qatar oder China.
Wie können Sie sich anmaßen, von den Arbeitgebern eine derartige Einkommenssteigerung als Ausgleich für die Inflation zu verlangen?
Wie können Sie sich anmaßen, für einen Tag ganz Deutschland für den nationalen und schlimmer noch internationalen Flugverkehr zu sperren? Mit den oben genannten Konsequenzen.
Die Deutsche Post zeigt Ihnen schon, wohin der Weg zwangsläufig führen wird, beispielsweise mit dem Outsourcing von Dienstleistungen und damit den Wegfall von Arbeitsplätzen.
Wenn es das ist, was Sie wollen, viele unschuldige Menschen treffen und Arbeitsplätze vernichten, dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Verständnis werden Sie dafür nicht erwecken.
Am liebsten würde ich Sie verklagen.
Viele Bürger der Bundesrepublik Deutschland fragen sich, ob sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und ob Sie noch wissen, was Sie tun."
Ich war und bin stinkesauer, wie man wohl merkt. Nachdem ich das zu Papier gebracht habe, geht es mir besser.
Wir hätten uns natürlich einen runderen Abschluss dieser schönen Reise gewünscht.
So waren wir 36 Stunden ohne Schlaf unterwegs, an jeder Station die weitere planen. Wir haben es rückblickend dann doch gut hinbekommen. Jetzt nach zwei Tagen erholen wir uns langsam von der Strapaze.
Ein Fazit: Auf jeden Fall eine interessante Erfahrung. Sri Lanka ist eine sehr schöne Insel, eine Reise wert. Die Menschen sind unglaublich freundlich. Schade, dass es dem Land wirtschaftlich und politisch sehr schlecht geht, was den Menschen das Leben und Überleben sehr schwer macht.
Das Fazit zum Ayurveda ist nicht ganz eindeutig. Ich glaube, dazu brauchen wir noch einige Zeit. Auf jeden Fall war gut, viele Gewohnheiten wieder einmal auf den Prüfstand zu stellen und das eine oder andere vielleicht doch nachhaltig zu verändern.
Und doch mundete das erste Frühstück mit Vollkornbrot und Schinken und einem guten Kaffee großartig. Es ist bei uns nicht alles schlecht :o) !
Alles weitere vielleicht einmal persönlich!


































































... mein Gott... geht das tatsächlich alles noch als "Urlaub" durch, diese Tortur?
Nein, Spaß beiseite... liest sich toll und Euch scheint es zu gefallen und gut zu gehen...!? Schön!
Malle und Ballermann - als Ausgleichsprogramm - holen wir nach 😂
Laßt es Euch weiter gut gehen.
Liebe Grüße aus dem trostlosen NRW,
Uwe
Hallöchen, super Einstieg für eure Reise. Freue mich auf die nächsten Berichte. Schlaft gut und träumt schön 😴