Sizilien und Liparische (Äolische) Inseln
- Dietrich

- 17. Mai 2023
- 14 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Juni 2023

17.05.2023
Morgen, am Himmelfahrtstag, soll es losgehen, wir sind am packen.
Das spannendste ist ja mittlerweile fast die Anreise zum BER. Klimakleber, Zuverlässigkeit der Bahn, Streiks und andere tägliche Unwägbarkeiten.
Für 06:15 Uhr ist die Taxe bestellt.
18.05.23
Heute erst einmal ein wenig Prosa, nur der Reisetag.
Um nichts zu riskieren, sind wir früh auf, die Taxe wartete bereits um 06:15 Uhr.
Ein letzter Kontrollgang durchs Haus und ab durch die Mitte, d. h. zum Bahnhof Gesundbrunnen. Da Feiertag kaum Verkehr (trotzdem wurde der Fahrer in einer 30er Zone geblitzt, die Fahrt lohnte sich dann wohl nicht für ihn, Pech gehabt) und wir waren zügig am Zwischenzielort.
So hatten wir genug Zeit, um auf den FEX zu warten, ganz schön frisch am Gesundbrunnen. Zeit sich die Erinnerungstafeln an Herthas altes Stadion, die Plumpe, anzuschauen und natürlich an Hanne Sobeck. So konnte ich Karin berichten, selbst noch Spiele in der Plumpe angesehen zu haben, verdamp lang her (schnief!)
Wir waren nicht die Einzigen um diese Uhrzeit, richtig voll wurde es dann am Ostbahnhof. Schön, dass wir direkt unter dem Terminal ankamen und so kurze Wege hatten.
Einchecken und Sicherheitskontrolle ohne Probleme und ebenfalls zügig, zwei Stunden vor Abflug mit Eurowings. Enger kann man die Sitze im Flieger mit Sicherheit nicht mehr anbringen, am Vordersitz gibt es schon keine Taschen mehr wegen der anstoßenden Knie. Aber pünktlich in Köln an und wieder los.
Gerade haben wir noch eine Stunde bis Catania und es schaukelt ganz schön; Reste des Unwetters über Norditalien?
In Köln beim Einstieg haben wir bereits unsere Reiseleiterin kennengelernt, sie musste wohl kurzfristig für die erkrankte eigentliche Leiterin einspringen. Mal sehen, was das wird.
Gut in Catania gelandet, Gepäck auch angekommen, erste Mitreisende getroffen (bisher ganz angenehm), der Ätna blickt nur schüchtern, oder unwillig (?), durch die Wolken.
Wetter angenehm. Unsere Reiseleiterin scheint jedenfalls Worte im Überfluss zu haben, manchmal hat schlecht hören auch seine Vorteile 🥳. Gerade haben wir nach Transfer unser Zimmer im Hotel in Downtown bezogen, ein wenig erschöpft. Normales Stadthotel, gesichtslos gut.
Dennoch wollen wir noch ein wenig in die Altstadt/Fußgängerzone, vielleicht gibt es ja irgendwo einen Spritz für uns 🍹!
Um 20:00 Uhr ist dann die offizielle Begrüßung.
Nachtrag: Im Hotel etwas ausgeruht, kleiner Spaziergang durch die nette Altstadt, ebenso kleiner Spritz, gemeinsames Abendessen, nette Gespräche, netter Absacker und nun in die Falle.
Nett, nein nicht die kleine Schwester ….


Buona notte!
Allgemeine Informationen zu den Liparischen bzw. Äolischen Inseln
Die Inselgruppe besteht aus ganzen 20 Eilanden und hat eine Gesamtfläche von 115,4 km².
Die Liparischen Inseln liegen zwischen 30 und 80 Kilometern vor der Nordküste Siziliens und gehören, politisch gesehen, auch zu Sizilien.
Sie sind aus einer Vulkankette entsprungen, die vom Vesuv bis hin zum Ätna reicht.
Der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel spuckt bis heute regelmäßig Lava und Gestein und ist somit eine der Hauptattraktionen der Inselgruppe.
Die gesamte Inselgruppe wurde aufgrund ihrer einmaligen vulkanischen Aktivität zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.
Auf den meisten der Liparischen Inseln gibt es teils wenige bis keine Straßen, sodass die Fortbewegung hauptsächlich zu Fuß über ein breites Netz an Wanderwegen stattfindet. Waren werden oft mit Eseln transportiert.
Die Inselbewohner leben vor allem vom Anbau von Mandeln, Feigen und Kapern sowie von Weinproduktion und Fischfang. Eine wichtige Einnahmequelle ist aber auch der Tourismus, sodass sich die Einheimischen über alle Besucher freuen, die sich für ihre Heimat interessieren (Anmerkung: Was wir hoffen!),
20.05.23
Rückblick auf den gestrigen Tag:
Um 09:00 Uhr startete am Hotel in Catania eine Stadtbesichtigung, Villa Bellini (Komponist und Held der Stadt), schöne Gärten, Fußgängerzone, Dom und der Fischmarkt.

Mittags einen Cappuccino und dazu eine Paste di Mandorla an der Plaza.
Das Gepäck war schon am Morgen in den Bus verladen worden, mit dem wir nun in Richtung Norden, den Ätna zur Linken und später Taormina zur Rechten zum Fährhafen Milazzo an der Nordküste Siziliens fuhren.
Nach kurzer Wartezeit am Fährhafen startete dann die Tragflächenfähre bei relativ ruhiger See, zunächst in Richtung der Insel Vulcano. Immerhin mit über 60 km/.

Tragfläche in voller Fahrt
Nach kurzer Weiterfahrt erreichten wir dann den Hafen von Lipari, dem Hauptort der gleichnamigen Insel, die die größte und somit Hauptinsel des Archipels ist.
Kleinbusse brachten uns dann zum Hotel Borgo Eoli ***. Die Zimmer befinden sich in verschiedenen kleineren, einstöckigen Gebäuden. Die Einrichtung ist einfach, Lage sehr ruhig (was hier auf den Inseln wahrscheinlich eher normal ist), aber wir haben eine schöne große Terrasse vor dem Zimmer. Fast alles völlig in Ordnung. Fast, wegen der doch für so einen kleinen Ort ziemlich abgelegenen Lage vom netten Ortszentrum. Mal so kurz flanieren ist so nicht, wie wir feststellen mussten.
Zum Beispiel auf dem dann doch ca. 30 minütigen Weg zum gemeinsamen Abendessen in einem der „besten“ Restaurants Liparis.
Hier wie auch bei den anderen Essen in italienischen Restaurants waren die Primi Piatti, Pasta oder Risotto, in Ordnung, die Secondi Piatti jedoch eher enttäuschend.
Da hätten wir deutlich mehr erwartet, aber was bisher nicht war, kann ja noch werden.
Der hiesige Malvasia Wein (von der Insel Salina) schmeckte jedoch gut, ebenso der Grappa.
Heute nun, nach einem kurzen Frühstück, ein gemeinsamer Stadtspaziergang.
Kein gutes Wetter, immer wieder ein paar Tropfen vom Himmel und stürmischer Wind, so stürmisch, dass die Promenaden im Ortskern vom ebenso stürmischen Meer überschwemmt waren.


Hauptziele waren im Zentrum das auf einem Berg befindliche Castello und die Basilika.
Zum Blättern Wischen!
Geplant war anschließend eine Busrundfahrt um die Insel, immerhin 23 km. Diese konnte aber nicht in Gänze stattfinden, da die Straße auf der Ostseite der Insel, heute dem stürmischen Wind ausgesetzt, wegen Überschwemmungen gesperrt war. Also nur zur Westseite Liparis, mit schönen Blicken auf die Küste und die Nachbarinsel Salina, die anderen Inseln bis hin zu Stromboli waren nur schemenhaft zu erkennen.
Wieder zurück erwartete uns ein gemeinsames Mittagessen, Qualität wie oben beschrieben.
Anmerkung zum Thema Hotel: Während des Rundgangs sahen wir das Hotel, das eigentlich bisher das Studiosus Hotel auf dieser Reise war. Von außen schönes **** Hotel im Ortskern, leider in diesem Jahr aber geschlossen. Schicksal wohl auch hier vieler Hotels in und als Folge der Coronazeit.
Der Nachmittag ist heute frei, das Wetter hat sich zwar beruhigt, lädt aber nicht zu Unternehmungen ein.
21.05.23
Den gestrIgen Nachmittag und Abend verbrachten wir im Hotelzimmer, abends gab es eine kleine Brotzeit mit einem Fläschchen Malvasia, dick angepummelt auf der Terrasse. Weiterhin war es sehr stürmisch, auf unser Terrasse allerdings einigermaßen geschützt.
Heute Morgen tragen wir uns um 08:45 Uhr vor dem Hotel zum Start ins Tagesprogramm.
Dies hieß: Wieder Fußmarsch zum Hafen von Lipari. Dort bestiegen wir das gecharterte Boot und starteten in Richtung der Insel Vulcano.

In der Hafenausfahrt schaukelte es noch gewaltig, weiter draußen beruhigte es sich einigermaßen, so dass wir uns nach und nach auch auf das Oberdeck trauten.
Vor der Küste von Lipari interessante Felsformationen, an Vulcanoküste das „Bad der Venus“ und die „Pferdekopfgrotte“.
Dann legten wir im kleinen Hafen an und bestiegen die Kleinbusse für eine Inselbesichtigung auf den wenigen Inselstrassen.
„Die Insel Vulcano ist das heimliche Highlight bei einer Reise auf die Liparischen Inseln! Auf einem kurzen, leicht zu bewältigenden Anstieg ist man am Kraterrand und erreicht eine bizarre Welt voller Schwefel, Vulkandämpfen, aber auch tollen Ausblicken auf die anderen Inseln. Mit etwas Glück sieht man vom höchsten Punkt des Kraterrandes sogar den Ätna auf Sizilien.
Der letzte große Ausbruch des Gran Cratere liegt schon mehr als 100 Jahre zurück: von 1888-1890 ist der der Vulkan das letzte mal ausgebrochen.“
Das wäre ihr Preis gewesen …
Leider ist der Zugang zum Gran Cratere seit zwei Jahren gar nicht bzw. nur zu bestimmten Zeiten erlaubt, heute wegen Schäden am Anstieg, hervorgerufen durch die Unwetter der letzten Tage, wieder gar nicht. So sahen wir nur den aus dem Krater aufsteigenden, schweflig riechenden weißen Rauch.
Aber die Fahrt über die Insel bot trotzdem schöne Ausblicke auf die Nachbarinseln, insbesondere Lipari (oben) und Salina (darunter).
Wieder zurück auf Lipari ein gemeinsames Mittagessen in einem Lokal am Hafen, mit einer örtlichen Spezialität, pane cunzato, eine Art dick belegter Foccacia oder großer Bruschetta , z. B. mit Tomaten, Mozzarella, Thunfisch und Kapern, lecker.

Der heutige Nachmittag steht wieder zur freien Verfügung und bietet mir die Gelegenheit, den Reisebericht weiterzuführen.
Zum Abendessen haben wir uns mit Mitreisenden verabredet.
Wie sich dann zeigte, verbrachten wir einen schönen Abend mit gutem Essen und Trinken unter einem Dach von Weinreben in einem schönen Garten.
Schön, dass sich das Wetter beruhigt hat, heute blickte sogar mal die Sonne durch die Wolken, auch hat sich der Wind beruhigt, Aeolos hat ein Einsehen mit uns.
Ciao für heute, Bilder folgen.
23.05.23
Was für ein Tag gestern. Drei Inseln auf einen Streich!
Morgendlicher Aufbruch vom Hotel in Lipari.
Das Gepäck wurde zum Hafen transportiert, für die anderen hieß es, letztmalig den unbeliebten Weg ins Städtle zu nehmen, ich ergatterte einen der wenigen Plätze im Gepäcktransporter und machte es mir somit einfach.
Dann hieß es am Hafen, das Gepäck zu nehmen und die Principessa zu besteigen, unser Transportmittel für den Tag.
Ein kleines, gut motorisiertes Schiff mit Platz für alle sowohl unter Deck als auch auf Deck. Nette Besatzung und Getränke an Bord.
Da sich das Wetter, auch das Meer, beruhigt hatten, suchten sich die meisten Plätze auf dem Oberdeck.
Mit dem Fahrtwind wurde das eine ziemlich kühle Angelegenheit, so dass sich zusätzliche Kleidung oder doch Plätze im unteren Heck oder unter Deck zunehmender Beliebtheit erfreuten.
Ziel war Alicudi, eine kleine Insel im Westen, nur ein kleiner Ort, keine Straßen, Transportmittel Esel, etwa hundert Einwohner, aber ein kleines Café am Hafen.
Deswegen nur 45 min Aufenthalt, es war schön, mal dort gewesen zu sein.
Dort zu leben, ist für uns kaum vorstellbar. Die Siedlung, seit einiger Zeit wohl elektrifiziert, zieht sich den Hang hinauf, verbunden durch Pfade für Zugang und Transport.
Hier „liegt der Hund begraben“. Aber wer mal Abstand von allem braucht? Empfehlung!
Dann eine Stunde Fahrt auf unserem Boot namens Pricipssa, exclusiv für unsere Gruppe gechartert, nach Filicudi, etwas größer als die Insel zuvor, Alicudi. Filicudi hat immerhin 250 Einwohner. Hier nicht mal ein Restaurant oder Café in der Nähe des Hafens. Kleine Wanderung, ein Teil der Gruppe auf ziemlich beschwerlichem Pfad zu einem archäologischen Ort, wir wegen meiner Kniee auf einem flacheren Pfad an der Küste mit schönem Blick auf die Bucht.

Nach kurzer Pause am Hafen, unsere Principessa musste die An- und Ablegemanöver der Fähren abwarten, wieder aufs Boot und bei schönem Sonnenschein weiter östlich zur dritten Insel des Tages und dem eigentlichen Ziel Salina.
Sonne, Wind und Meer, die „volle Dröhnung“ Sonne.
Schon bei der Annäherung zeigte sich die Schönheit der Insel in üppigem Grün.
Erste Station war ein versunkener Vulkankrater, der inselseitig noch ein Halbrund der Insel bildete, mit einer BasaltFelsen im Meer als Relikt des ehemaligen Schlotes.

Dann weiter nach Santa Marina Salina, einem kleinen, sehr hübschen italienischen Ort.
Von dort aus mit dem Hotelbus ins Borgo di mare, einem gemütlich ruhigen Hotel an der Küste im drei Kilometer entfernten Ortsteil Lingua.
Wiederum nettes, kleines, ordentliches Zimmer mit Terrasse, alles geschmackvoll und gemütlich gestaltet.
Nach einer kurzen Pause zum Ankommen und Erholen von diesem sehr erfüllten Tag nahmen wir gemeinsam nach kurzem Fußweg zur kleinen Strandpromenade ein gemeinsames Abendmahl ein, wieder Pasta als ersten Gang und danach gefüllte kleine Tintenfische, lecker.
Am nächsten Morgen nach kurzem (zu spät aufgestanden) Frühstück auf zur Inseltour.
Die Insel beeindruckt durch üppige Flora mit vielen unterschiedlichen mediterranen Arten, viele davon in voller, leuchtender Blüte, ein prachtvolles Farbenmeer.
Nach dem Besuch verschiedener Aussichtspunkte, z. B. Blick von oben auf den Krater, den wir am Tag zuvor mit dem Schiff mehrseitig besucht hatten.
Nach kleinem Fußweg stand dann eine Pflanze im Mittelpunkt, die auf Salina angebaut wird, die Kapernpflanze. Wir besuchten einen Bauern im Dorf Leni, der unter anderem den Kapernanbau betreibt.
Wir besichtigten ein kleines Kapernfeld, unscheinbare etwas kniehohe Pflanzen.
Wie ihr sicher wisst, werden die Kapern aus den Knospen der Pflanze hergestellt.
Diese sind wie Oliven erst nach Behandlung genießbar. Kapernknospen werden eingesalzen und sind dann so bis zu drei Jahre haltbar. Die kleinsten Knospen sind die wertvollsten.
Werden die Knospen nicht gepflückt, bildet die Pflanze wunderschöne Blüten, die Orchideen Salinas und der Liparischen Inseln.

Die sich daraus bildenden Früchte, die Kapernbeeren, wiederum werden ebenfalls eingelegt, in Salz oder Essig und sind dann, wenn man sie mag, ein echter Genuss.
Die Familie des Bauern servierte uns dann auf ihrer Terrasse ein schmackhaftes Essen. Und natürlich gab es auch die Möglichkeit zum Einkauf der Einheimischen Produkte, im Mittelpunkt die Kapern in ihren unterschiedlichen Dareichungsformen.
So kamen auch natürlich die kleinsten, feinsten Kapern, aber auch Kapernbeeren und Kapernpesto mit in den Koffer.
Der frühe Nachmittag diente der Erholung, bevor sich die Interessierten um 16:30 Uhr auf den Weg zu einer Weinprobe bei einem ortsansässigen Weinbauern machten, die für ihre Malvasiaweine bekannte Winzerei Hauner, in nur 15 min Fußweg gut zu erreichen.
Der jetzige Chef, in dritter Generation, begrüßte uns, erläuterte uns die interessante Geschichte des Weinanbaus auf Salina und seiner Winzerei (hier wäre das zu ausführlich), zeigte uns die Produktionstätten und anschließend begann auf der hübschen Terrasse die Verkostung. Weiß, Rose, Rot und Likörwein, der Weiße hauptsächlich aus Malvasiatrauben. Weiß und Rose ausgesprochen lecker, der Rote aus sizilianischen roten Trauben wie der Nero d‘Avola, ein intensiver Wein für den Genuss, kein Tischwein.
Amüsanterweise wurde der Likorwein Riserva als Meditationswein beworben.
Keiner von uns konnte sich etwas darunter vorstellen.
Ich musste einfach googeln: „Die „Meditationsweine“, die in aller Ruhe zu schlürfen und zu genießen sind, zeichnen sich durch sehr intensive Aromen und Düfte aus, vor allem süße. In den meisten Fällen hängt dies von der forcierten Trocknung ab, der sie ausgesetzt sind: Aus diesem Grund wird fast immer auch mit passito gearbeitet. Grundsätzlich wird die Traube für eine bestimmte Zeit in einer Holzkiste mit einer Luftfeuchtigkeit von 60 % und einer Temperatur von etwa 30 °C belassen, wo sich dann ein Schimmel bildet, der den in der Traube enthaltenen Zucker umwandelt und das Wasser trocknet. Eine weitere Folge ist auch der daraus resultierende höhere Alkoholgehalt.“

Jedenfalls war der Malvasia Meditationswein ein Vergnügen, so dass hiervon ein Fläschchen ins Gepäck wanderte; nicht ganz preiswert😎.
Zu allem gab es einen Imbiss mit äolischen Spezialitäten.
Nettes Erlebnis.
Da Karin dazu keine Lust hatte und zu Hause blieb, dann natürlich hungrig war, musste ich mit ihr, ich voll des süßen Weines (nicht wirklich, aber passt hier so gut), nochmal ins „Zentrum“, wo sich Karin allerdings gegen einen Restaurantbesuch entschied und wir mit einigen Knabbereien wieder zu unserer Terrasse zurückkehrten und die beinen Gläschen Malvasiawein genossen.
24.05.23
Morgens wieder Koffer gepackt und mit Sack und Pack mit den Bussen zum Hafen in Santa Marina, wo es auf unsere Principessa ging, mit dem Tagesziel Stromboli, unserer siebten und letzten Insel. Zuvor jedoch noch ein kurzen Halt auf der sechsten Insel unserer Tour, Panarea.
„Eine landschaftliche Besonderheit Panareas sind mehrere in unmittelbarer Nähe liegende kleine, unbewohnte Inselchen und Klippen. Zusammen mit Basiluzzo, Bianca, Bottaro, Dattilo, Lisca, Lisca Nera und Spinazzola bildet Panarea quasi einen eigenen Archipel im Archipel der Liparischen Inseln. Die höchste Erhebung des Eilands ist der 420 Meter hohe Vulkankrater Corvo.“
Panarea ist auch im Sommer die Insel des Jetsets, entsprechend sind auch die Angebote und die Immobilienpreise.
Weiter dann zum Etappenziel Stromboli.

Sofort verbindet man mit dem Namen der Insel den immer noch aktiven Vulkan.
“Der Vulkan Stromboli ist seit Menschengedenken aktiv. Er erhebt sich in nahezu perfekter Kegelform, die typische Form eines „Stratovulkans“, rund 930 Meter über den Meeresspiegel. An dieser Stelle ist das Tyrrhenische Meer über 2 km tief. Eine Tatsache, die den Stromboli also zu einem echten „3000er“ macht.“
“Die aktiven Krater befinden sich in etwa 700 m Höhe nordwestlich des Gipfels. Der Gipfel liegt noch etwa 200 m höher und in 500 Meter Entfernung Bei normaler Aktivität stößt der Vulkan zwei- bis dreihundert Meter hohe Lavafontainen aus, so dass man vom Gipfel einen vergleichsweise gefahrlosen Blick auf die Ausbruchstätigkeit werfen kann.„
Aber:
Der Zugang ist seit einigen Jahren wegen der vulkanischen Aktivität untersagt.
Deshalb gibt es von Stromboli am Abend Fahrten um die halbe Inser zur Sciara del Fuoco. Der Hang unterhalb der Ausbruchsstellen, auf dem die Lavabrocken hinabrutschen und zischend ins Meer stürzen. Aus naheliegenden Gründen nicht begehbar und nur vom Meer aus zu besichtigen.
Nach Ankunft auf Stromboli ein Fußweg, das Gepäck wurde wieder zum Hotel gebracht, hinauf zum Zentrum des kleinen Ortes Stromboli und wieder hinab zum Hotel, wo ein Mittagessen auf uns wartete, unter anderem auch die allgegenwärtigen Pasta da Norma mit Auberginen und Ricotta.
Bis zum späten Nachmittag dann Freizeit am Pool.
Um 17:20 Uhr wieder zu Fuß zum Hafen, diesmal auf der flachen Uferstraße.
Die Pricipessa zum letzten Mal bestiegen und auf zum Sonnenuntergang und dem Schauspiel der Sciara del Fuoco.
Auf dem Weg dorthin Strombolicchio.

Dann weiter zur „Feuerrutsche“, der Sciara del Fuoco, die Spannung nahm zu.

An Bord ein Abendessen, natürlich Pasta und Wein und dann Warten, was der Stromboli so an Aktivitäten zu bieten hat.
Hätte ich nicht schon auf Big Island, Hawaii, Vulkanismus so hautnah erleben dürfen, wäre ich sicher noch enttäuschter gewesen. Außer einigen kleinen glühenden Erscheinungen am Krater, die nur wenige Sekunden dauerten, nichts!
Was ja vielleicht sein Gutes hat, besser zu wenig als zuviel!
So machten wir uns wieder auf den Heimweg und nahmen zur Frustbewältigung noch einen Absacker, Limoncelli Spritz, im Hotel.
25.05.23
Ausschlafen (wegen Frühstück natürlich eingeschränk) und Freizeit.
Nach grauenhaftem Kaffee zum spärlichen Frühstück ein Bummel durch den verträumten, fast menschenleeren Ort, ein leckeres Eis und dann ab ins Hotel, die Hausaufgaben machen.
Am Nachmittag starteten wir zu unserer Wanderung zum Observatorio, seitlich an der Sciara del Fuoco gelegen, die allerdings von dort nicht einsehbar ist. Man hat von dort allerdings Blick auf den Gipfel des Stromboli.
Erst eine zeitlang durch kleine Gassen des Ortes, mit Autos nicht befahrbar, höchstens mit den kleinen Dreirädern Ape 50. Hinter dem Ort dann beginnt der Anstieg in Serpentinen durch die blühende Landschaft. Der Weg grob gepflastert, den Blick beim Gehen immer zu Boden gerichtet, um sicheren Tritt zu haben. Dann weiter auf dem Küstenweg zum in etwa in hundert Meter Höhe gelegenen Observatorio.
Hier trennte sich die Gruppe, ein Teil begann den Anstieg zum 140 m höher gelegenen Aussichtspunkt, von dem die Sciara der Fuoco einsehbar sein sollte. Der Rest blieb auf der Terrasse des Observatorio; aus bekannten Gründen verzichtete ich auf den weiteren Aufstieg, Karin blieb bei mir.
So konnten wir in Ruhe schauen, was der Stromboli uns heute bieten wollte.
Tatsächlich spuckte er einige Rauchsäulen aus.

Nachdem die Gruppe wieder vollständig war, aßen wir gemeinsam zu Abend, die meisten auf Empfehlung unserer Reiseleiterin eine hervorragende Pizza, und dazu gab es natürlich ein landestypischer Wein.

Als es dann dunkel geworden war, spendierte uns der Vulkan dann doch einige feurige Kostproben.

Der Aufstieg hatte sich gelohnt, so dass wir uns zufrieden auf den Abstieg im Lichte der mitgebrachten Taschenlampen machten.
Einen Limoncello Spritz als Absacker und dann ins Bettie.
Ein schöner Abschluss der Rundreise über die Äolischen Inseln.
26.05.23
Denn am nächsten Morgen hieß es sehr früh aufstehen, die Koffer um 06:00 Uhr vor der Zimmertür, dann Abmarsch, um die Fähre am Hafen um 07:20 zu ergattern.
Was reibungslos klappte.
Über den zweiten kleinen Hafen von Stromboli, die beiden Orte sind nicht auf dem Landweg verbunden, angeblich der kleinste Hafen der Welt, Panarea, Lipari und Vulcano zum Zielhafen auf Sizilien, Milazzo (?).

Die Reise dauerte knapp drei Stunden, Höchstgeschwindigkeit 70 km/h, die Gesamtstrecke fast genau 100 km.
Vor der Weiterreise nach Taormina kleine Kaffee- und Toilettenpause in der Tropical Bar.
Die Fahrt nach Taormina dauerte wiederum eine Stunde. Der eigentlich Ort liegt auf ca. 200 m Höhe. Die engen Straßen ließen nicht zu, dass der Bus uns dorthin bringen konnte.
Deswegen Umsteigen in kleinere Pendelbusse, die uns zu einem der beiden Stadttore brachten. Gemeinsam besuchten wir dann das alte griechisch/römische Amphitheater, mit tollem Blick über die ehemalige Bühne auf den Ätna.

Nach den informativen Erklärungen unserer Reiseleiterin, genannt Nina, dann freie Erkundung des hübschen Ortes.
Zunächst mit Reisefreunden, Ilona und Wolfgang, ein kleiner Imbiss bzw. Erfrischungsgetränke in einem netten Straßencafé unter Blätterdach, dann auf eigene Faust durch den Ort.

Nach den stillen Orten auf den Inseln fast ein Kulturschock, Menschen über Menschen auf dem Corso, der Hauptstraße (Fußgängerzone), die die beiden Stadttore verbindet. Aber sehr nette Restaurants und gediegene Geschäfte mit italienischer Mode, Parfümerien, sizilianischen Delikatessen, Keramik und natürlich häufig kitschigen Andenken.
Schöne lebendige italienische Atmosphäre.
Zum Blättern <Wischen>
Neben unserem Meditationswein von Salina fehlte uns noch ein Mandarino und ein Limoncello in unserer Andenkensammlung, nur eine Frage, welche wählen aus dem großen Angebot. So schlugen wir kurz entschlossen in einem Geschäft, das einen netten Eindruck auf uns machte, zu. Dabei fanden auch noch einige hoffentlich leckere Schokoladen den Weg in unsere Einkaufstüte.
Auf gleichem Wege wie hin ging es dann zurück zu unserem Bus, der uns in unser Hotel in einem Vorort von Taormina am Strand brachte.
Hotel, Zimmer und gemeinsames Abendessen sehr zufriedenstellend.
27.05.23
Um 08:30 ging es den kurzen Fußweg zu unserem Bus, der uns zum Ätna bringen sollte, auf 1.900 m Höhe. Dort befindet sich die Talstation der Gondelbahn. Wer wollte, konnte also dort die Tickets lösen für die Bahn (bis 2.300 m) und wenn gewünscht auch die Weiterfahrt mit Allradfahrzeugen

bis auf ca. 2.600 Meter, wo ein Guide eine kurze Führung machen sollte.
Der Ätna (italienisch Etna oder auch Mongibello) ist mit rund 3357 Metern über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas.

Wir buchten das komplette Paket. Höher ist zur Zeit nicht erlaubt (worum sich allerdings nicht alle scherten). Man ist dann eben noch ein ganzen Stück vom Gipfel entfernt, also nichts mit Krater oder so. Man hatte von oben einen schönen Blick auf die sizilianische Küste und konnte im Schnee stapfen. Das erhoffte vulkanische Ätnafeeling wollte sich aber nicht wirklich einstellen.
Trotzdem nahmen wir es mit Spaß.

Im Anschluss noch „Shopping“ im Touristenzentrum, Unmengen an Artikeln, die kein Mensch braucht. Und die Tricolore, drei von uns passend gekleidet.

Nachdem sich die gesamte Gruppe wieder am Bus gefunden hatte, ging die Fahrt wieder bergab durch die sehr weitläufige Landschaft aus Vulkangestein und den Pflanzen, die sich im Laufe der Zeit darauf ansiedeln, z. B. viele gelb blühende Blumen auf dem schwarzen oder grauen Gestein. Ein schönes Bild.
Als nächstes erwartete uns ein Imbiss auf einem biologischen Hof. In historischen Gewölben ein tolles Ambiente, und ein ausgesprochen leckeres sizilianisches Antipastibuffet. So gab es im Ofen auf Zitronenblättern gebackene Fleischbällchen, gebackene Zucchinibällchen, panierte gebratene Auberginenscheiben, Orangen-/Fenchelsalat und viele weitere kleine Köstlichkeiten, dazu Wasser und Wein, ein echtes Highlight.
So fuhren wir guter Stimmung zurück zum Hotel zu einer kleinen Siesta.
Denn am Abend erwarteten schon wieder Essen, zum Abschied von unserer Reiseleiterin, die am nächsten Morgen schon sehr früh zu ihrer nächsten Gruppe anreisen musste.
Wir bedankten uns bei ihr mit einem Geschenk, wir hatten Geld gesammelt, und warmen Worten.
Auch wir bekamen ein kleines Geschen, kleine Seifen in hübscher Form und Verpackung.
So klang der Abend aus.
Blieb nur noch der Abreisetag
Bis später.
Wir sind mittlerweile wieder zu Hause 🏡.












































































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